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Die Schwarmlüge – ein Modell unbewusster kollektiver Aggression, Rationalisierung und individueller Entladung mit dem Konzept des Dyadenschwarms
#Gütersloh, 27. November 2025
Präambel/Prolog
Wir alle kennen Situationen, in denen Menschen plötzlich verletzend werden – ohne erkennbaren Grund. Kleine Bemerkungen, die eskalieren. Freundschaften, die kippen. Gruppen, die sich gegen jemanden stellen. Handlungen, die bewusst wirken, aber irrational erscheinen. Dieses Paper zeigt: Der Grund liegt selten in der betroffenen Person. Und oft nicht einmal im Täter selbst. Menschen handeln bewusst, aber sie werden unbewusst von einer Dynamik gesteuert, die größer ist als sie selbst: dem Schwarm, der bereits ab zwei Personen entsteht. Was wie persönliche Bosheit aussieht, ist in Wahrheit die Entladung kollektiver Spannungen, die das Bewusstsein nachträglich mit rational klingenden Gründen kaschiert. Dieses Modell erklärt, warum Menschen verletzen, warum sie sich im Recht fühlen und warum Opfer nichts hätten tun können – weil die Ursache nicht individuell ist, sondern systemisch. Dies ist der Versuch, einen Mechanismus sichtbar zu machen, den jeder erlebt, aber kaum jemand versteht.
Abstract
Dieses #Paper stellt ein neues erkenntnistheoretisches und sozialpsychologisches Modell vor, das erklärt, wie soziale #Aggression entsteht: nicht primär aus individueller #Bosheit, sondern aus unbewusster #Schwarmlogik (Metadynamik von Schwärmen, respektive »Psycholgischen Massen« nach Gustave Le Bon), rationalisierter #Selbstrechtfertigung und emotionaler #Entladung.
Eine wesentliche Erweiterung bildet der Dyadenschwarm – die kleinste Form eines Schwarms, der bereits aus zwei Personen besteht.
Das Modell zeigt zudem, dass das menschliche Bewusstsein weniger ein steuerndes Organ ist als vielmehr ein konsistenzbildendes Narrativsystem, das die unbewussten und kollektiven Impulse des Schwarms nachträglich rationalisiert.
Die Theorie führt zum Begriff des #Konsistenzimperativs: Die #Notwendigkeit des #Schwarms, seine eigene Funktionsfähigkeit durch narrative Selbststabilisierung sicherzustellen. Aus diesem Imperativ lässt sich ein Großteil nicht pathologischer menschlicher Verhaltensmuster ableiten.
1. Einleitung
Konventionelle #Mobbingliteratur und #Narzissmusliteratur betrachtet #Täter (Psychopathologie, Narzissmus), #Opfer (Vulnerabilität, Biografie), #Gruppen (Konformität, Bystander Effekte), #Institutionen (Machtgefälle). Doch keine Perspektive erklärt, wie individuelle Handlung, unbewusste Gruppendynamik und narrative Selbstrechtfertigung zusammenwirken. Dieses Paper integriert all diese Ebenen in ein konsistentes Modell und erweitert sie um eine tiefenphilosophische Dimension: die Rolle des Bewusstseins als rationalisierende Oberfläche einer unbewussten »Schwarmmaschine«.
2. Fundament: die #Schwarmlüge
Die Grundthese lautet: Menschen wissen, was sie tun – aber sie wissen nicht, warum sie es tun. Und die Gründe, die sie angeben, sind Rationalisierungen, nicht Ursachen.
Der wahre Antrieb liegt in der kollektiven, unbewussten Dynamik dessen, was dieses Paper den Schwarm nennt.
Die Rationalisierung dient 2 Funktionen: Innenfunktion – Selbsttäuschung zur Reduzierung innerer #Dissonanz, Außenfunktion – Infektion des Schwarms durch eine »plausible« Erzählung. Damit entsteht die Schwarmlüge: eine kollektiv übernommene Rationalisierung, die als »Wahrheit« zirkuliert.
3. Die 4 Ebenen der Schwarmlüge
E1 – Bewusste Handlung (Individuum)
Der Täter attackiert, wertet ab, beleidigt, isoliert, entwertet. Das ist intentional und bewusst.
E2 – Rationalisierung (Individuum)
Das Bewusstsein liefert eine Erklärung: »Er hat’s provoziert«, »Er ist schwierig«, »Der wollte es so«, »Ich sag’s nur ehrlich«. Diese Begründung ist nicht die Ursache, sondern eine nachträgliche fiktionale Konsistenzleistung. Rationalisierung ist »Übersprungsdenken«. Sie dient dazu, eine Handlung als sinnvoll erscheinen zu lassen, deren Ursache unbewusst bleibt.
E3 – Unbewusste Schwarmdynamik
Dies ist der tatsächliche Motor: #Resonanz, #Normdruck, #Abweichungssanktion, #Spannungsentladung, kollektive #Irritation, impliziter #Identitätsschutz. Der Schwarm erzeugt einen Impuls, den der Täter fühlt, aber nicht versteht.
E4 – Schwarminfektion (Meme Bildung)
Die Rationalisierung des Täters dient als Vorlage für kollektive Erzählungen: »Das kennt man von dem«, »Der war schon immer so«, »Der hat ein Problem«. Der Schwarm übernimmt die Lüge – und macht sie zur Norm.
4. Erweiterung: der #Dyadenschwarm
Der Mob beginnt ab 2 Personen. Ein Schwarm setzt nicht viele Menschen voraus. Ein Schwarm beginnt ab 2 Personen.
Damit entsteht Schwarm gleich 2 Personen, Mikro Mob gleich 2 bis 3 Personen, Klein Mob gleich 4 bis 8 Personen, Groß Mob gleich 10 oder mehr Personen. Ein dyadischer Schwarm erfüllt bereits alle Kriterien: unbewusste Resonanz, Rollenzuweisung, Normbildung, Spannungsübertragung, Rationalisierung, Entladung.
4.1 Beziehungsmobbing als Schwarmphänomen
In Paarbeziehungen: ein Partner erzeugt unbewusste Spannung, der andere wird unfreiwillig Teil des Feldes, der dyadische Schwarm transzendiert beide Persönlichkeiten. Das Opfer ist Teil des Feldes – aber nicht die Ursache.
Damit wird verständlich: toxische Beziehungen, narzisstische Dyaden, Mini Mobbing, zyklische Konflikte, Abwertungsrituale, Eskalationsspiralen.
5. Rationalisierung als Übersprungsdenken
Dies ist ein Kernaspekt des Modells und eine originäre theoretische Innovation: Rationalisierung ist eine Entladung unbewusster Spannung über die Erzählfunktion des Bewusstseins.
Mechanismus: Unbewusster Impuls entsteht (E3), er irritiert das Bewusstsein, Bewusstsein konstruiert Erklärung (E2), Erklärung legitimiert Handlung (E1), Handlung entlädt Spannung, Erklärung infiziert Schwarm (E4).
Damit ist klar: Die Handlung ist real. Die Begründung ist falsch. Die Motivation ist kollektiv. Die Entladung ist individuell.
6. Der Konsistenzimperativ des Schwarms
Jetzt kommt der philosophisch tiefste Baustein der Theorie: Der Schwarm muss konsistent erscheinen – die »Kosten« sind egal. Dieser »Konsistenzimperativ« ist die eigentliche, unsichtbare Macht. Er erklärt warum Lügen stabil bleiben, warum Opfer widersprüchliche Narrative nicht auflösen können, warum Täter sich moralisch im Recht fühlen, warum Außenstehende mitziehen, warum Wahrheiten irrelevant erscheinen, warum Außenseiter bekämpft werden, warum Individuation Repression erzeugt.
Der Konsistenzimperativ ist das Meta Gesetz der Schwarmlogik.
Das #Bewusstsein als #Popanz
Daraus folgt eine radikale Schlussfolgerung: Das Bewusstsein ist keine steuernde Instanz – sondern die PR Abteilung des Schwarms. Es erklärt, legitimiert, färbt ein, stabilisiert, kaschiert, rationalisiert. Damit dient Bewusstsein nicht primär der Wahrheit – sondern der Aufrechterhaltung der sozialen Kohärenz. Das Bewusstsein ist ein »#Fake #Interface«, das die tiefen Prozesse des Schwarms narrativ verschleiert.
7. Konsequenzen für #Opfer
Der Satz »Das hat nichts mit dir zu tun« ist falsch und auch verletzend. Korrekt wäre »Es hat mit dir zu tun, weil du sichtbar bist – aber du bist nicht die Ursache«. Damit wird das Opfer entlastet, anerkannt, ernstgenommen, nicht pathologisiert, nicht »gegaslightet«.
8. Konsequenzen für #Täter
Sie handeln bewusst. Aber sie verstehen ihre Motivation nicht. Sie glauben ihren eigenen Rationalisierungen, weil das Bewusstsein diese Lügen benötigt, um den Konsistenzimperativ zu erfüllen.
9. Schluss: die Schwarmlüge als neues #Paradigma
Dieses Modell erklärt #Mobbing, #Denunziation, #Kleinstadtfeindseligkeit, #Beziehungsmobbing, politische Polarisierung, #Online #Shitstorms, #moralische #Empörung, #Rollenfixierungen, #Ausgrenzungsmechanismen mit einer einheitlichen Dynamik.
Es entlarvt das Bewusstsein als nachträgliche Rechtfertigungsmaschine und zeigt, dass die eigentlichen Kräfte unterbewusst, kollektiv und konsistenzgetrieben sind.
Damit entsteht ein völlig neues Paradigma für das Verständnis menschlichen Verhaltens.
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