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Warum wir in Zukunft nach Möglichkeit auf die Begriffe »Kulturschaffende« und »Kunstschaffende« verzichten werden
#Gütersloh, 26. November 2025
#Sprache verändert sich (wird verändert) – manchmal sanft, manchmal mit einem Ruck. Manche Begriffe wirken harmlos, bis man sich fragt, woher sie eigentlich stammen und warum sie überhaupt existieren. Genau so verhält es sich mit den Wörtern »#Kulturschaffende« und »#Kunstschaffende«.
Auf den ersten Blick erscheinen diese Ausdrücke #modern, #inklusiv, vielleicht sogar #neutral. Sie vermeiden das »Künstler« oder »Künstlerin«, das manchen zu traditionell wirkt. Doch wer genauer hinsieht – und in #Deutschland sollte man das tun – erkennt schnell: Diese Wörter tragen historischen Ballast, der schwerer wiegt, als wir gerne glauben möchten.
Der Begriff »Kulturschaffende« wurde im 20. Jahrhundert maßgeblich von Joseph #Goebbels geprägt, der ihn im Zusammenhang mit der »#Reichskulturkammer« systematisch verwendete. Er passte perfekt in die #NS #Bürokratiesprache: Menschen wurden nicht mehr als Individuen angesprochen, sondern als funktionale Teile eines Apparats. #Kunst war kein Ausdruck innerer #Freiheit, sondern Teil der #Staatsproduktion. Wer »Kultur schaffte«, tat dies im Sinne der nationalistischen Ideologie – oder gar nicht.
Natürlich kann man sagen: »Heute meint das niemand mehr so.« Stimmt. Aber Sprache ist nicht nur Absicht – sie ist #Geschichte. Und manche Wörter tragen ihre Herkunft wie einen eingebrannten Stempel.
Hinzu kommt ein zweiter, ganz aktueller Grund: Der Begriff entindividualisiert
Ein Künstler ist ein #Künstler. Eine #Musikerin ist eine Musikerin. Ein Schriftsteller bleibt ein #Schriftsteller. Menschen, die Kunst schaffen, haben #Identität, #Stimme, #Haltung, #Namen. Wer sie »Kulturschaffende« nennt, macht sie zu einer #Kategorie, einem anonymen #Funktionsblock, einem »Sektor«. Es ist dieselbe Verwaltungssemantik, die aus Patienten »Fälle« und aus Bürgern »Einheiten« macht.
Interessant ist auch, wer diesen Begriff heute besonders gern benutzt
Nicht die #Kunstwelt selbst – sondern #Bürokratien, #Institutionen, #Kulturverwaltungen. Genau jene Strukturen, die einst Goebbels’ Sprachgebrauch so attraktiv fanden, um Menschen zu erfassen statt zu verstehen.
Wir können es besser.
#Kunst lebt von #Freiheit – nicht von Verwaltungssprache.
Deshalb entscheiden wir uns künftig bewusst dafür, von Künstlerinnen und Künstlern zu sprechen. Oder, wenn der Kontext es erfordert, von Musikerinnen, Schauspielern, Autorinnen, Bildhauern, Fotografen. Von Menschen mit einer beruflichen Identität, nicht mit einer bürokratischen Funktionsbeschreibung.
Das ist kein moralischer Zeigefinger.
Es ist eine kleine, aber konsequente sprachliche Rückgewinnung von Individualität.
Denn Kunst entsteht nicht aus Apparaten.
Sie entsteht aus Köpfen, Herzen, Händen – und niemals aus einem Ministerium.
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