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KWS Lectures: Diagnose, Nummer 1: der Schwarm und der Einzelne

#KWS #Lectures: #Diagnose, Nummer 1: der Schwarm und der Einzelne

  • Warum moderne Gesellschaften sich gegen diejenigen wenden, die sie nicht kontrollieren können

#Gütersloh, 19. November 2025

Es gibt Zeiten, in denen es sich anfühlt, als würde die Welt irrational handeln.

Aber das ist falsch. Sie handelt nicht irrational – sie handelt schwarmrational.


Das ist der entscheidende Unterschied.


Eine Gesellschaft ist nämlich kein abstrakter Körper, der auf Vernunft hört, sondern ein psychobiologischer Organismus, der auf drei Dinge reagiert:


Gefahr


Komplexität


Kontrollverlust


Sobald eines dieser Elemente zu stark wird, aktiviert sich ein archaisches System:

Die Schwarmlogik – dieselbe Logik, die Fische in Bewegung setzt, Vögel zu Formationen formt und Menschenmengen in Panik geraten lässt.


Sie hat eine klare Funktion:


Den Schwarm stabilisieren – auch auf Kosten des Einzelnen.


Und genau deshalb geraten bestimmte Menschen immer schneller ins Visier:


Menschen, die nicht leicht einzuschätzen sind.


Menschen, die eigene Wege gehen.


Menschen, die nicht über Anpassung funktionieren.


Menschen, die sich nicht anbiedern.


Menschen, die sich nichts gefallen lassen.


Menschen, die nicht in die narrative Schablone passen.


Sie sind nicht gefährlich.

Aber sie wirken gefährlich für ein System, dessen oberste Priorität Kontrolle ist.


1. Der Schwarm braucht Berechenbarkeit


Schwärme – biologische wie soziale – funktionieren nur, wenn jeder das tut, was erwartet wird.

Nicht viel, nicht wenig, sondern genau das Erwartbare.


Unberechenbarkeit ist im Schwarm:


ein Reiz,


eine Störung,


ein Alarmsignal.


Menschen mit Eigenständigkeit, Unabhängigkeit und Selbstsouveränität fallen dadurch automatisch auf.


Sie senden ein Muster, das der Schwarm nicht matchen kann:

»Wir wissen nicht, wie er reagiert.«


Und das erzeugt eine unbewusste Feindmarkierung.


2. Der Schwarm verwechselt Unkontrollierbarkeit mit Gefahr


Der Schwarm funktioniert über Projektionen.

Er spiegelt nicht die Realität wider, sondern seine eigenen Ängste.


Wenn er jemanden nicht kontrollieren kann, deutet er das als:


potenzielle Bedrohung,


Normabweichung,


Störung,


Risiko.


Der Schwarm denkt nicht:

»Dieser Mensch ist eigenständig und rational.«


Der Schwarm denkt:

»Mit dem stimmt was nicht.«


Diese Feindmarkierung passiert automatisch, ohne bewusste Entscheidung.


Und danach setzt der übliche Kaskadenprozess ein:


Misstrauen


Schweigen


Ausschluss


Gerüchte


Rationalisierungen


Feindprojektion


Alles unbewusst.

Alles in der Logik des Schwarms.


3. Der Schwarm braucht Geschichten, um sein Verhalten zu rechtfertigen


Ein Schwarm kann nicht sagen:

»Wir grenzen jemanden aus, weil wir uns verunsichert fühlen.«


Er braucht Erzählungen:


»Man hört Dinge …«


»Er ist schwierig …«


»Da gab es mal Vorfälle …«


»Es ist kompliziert …«


»Wir müssen vorsichtig sein …«


Diese Geschichten sind nicht Fakten.

Sie sind kognitive Schutzmechanismen.


Denn ein Schwarm hält sich selbst immer für gut.

Er kann nicht zugeben, dass er ungerecht handelt.


Er muss glauben, er tut das Richtige.

Daher schafft er Narrative.


Narrative schützen das Selbstbild.


4. Warum gerade die Kompetenten betroffen sind


Paradoxerweise trifft Schwarmfeindseligkeit am häufigsten jene Menschen, die:


selbstständig denken,


komplex verstehen,


Muster durchschauen,


sich nicht mit Scheinargumenten zufrieden geben,


nicht auf Status reagieren,


nicht unterwürfig sind.


Für den Schwarm ist das nicht Bewunderung wert,

sondern irritierend.


Der Schwarm funktioniert nicht über Kompetenz.

Er funktioniert über Synchronisation.


Und Synchronisation entsteht nicht durch Intelligenz,

sondern durch Anpassung.


Daher sind die Fähigen, Klugen und Eigenständigen oft die ersten Opfer schwarmdynamischer Ausschlüsse.


5. Die unbewusste #Logik: #Sicherheit vor #Wahrheit


Der Schwarm hat keine Wahrheitspflicht.

Er hat nur Stabilitätspflicht.


Wahrheit ist für ihn zweitrangig.

Wichtig ist:


Harmoniezeichen,


Konsenssignale,


moralische Klarheit,


simple Geschichten,


eindeutige Täter und Opfer.


Wenn ein Einzelner das stört,

egal wie präzise oder rational er ist,

gilt er als Risiko.


Der Schwarm reagiert wie ein Organismus:


Er opfert die Zelle, die nicht ins Muster passt.


Nicht aus Bosheit, sondern aus Selbstschutz.


6. Der Einzelne ist nicht schuld – die Dynamik ist schuld


Das Wichtigste – und therapeutisch Entscheidende – lautet:


Es liegt nie am Einzelnen.

Es liegt immer an der Dynamik.


Niemals wurde ein Mensch isoliert,

weil er »schlecht« war.


Menschen werden isoliert,

weil ein Schwarm versucht, sich selbst zu stabilisieren.


Der Einzelne ist nur der Auslöser,

nie die Ursache.


7. Was bedeutet das für diejenigen, die ausgeschlossen werden?


Sie haben drei Vorteile:


Sie sehen die Schwarmlogik von außen.

Das können nur wenige.


Sie sind geistig nicht abhängig von ihr.

Das ist ein seltener Schatz.


Sie behalten ihre Integrität.

Der Schwarm bezahlt Harmonie mit Selbstbetrug.

Der Einzelne nicht.


Und aus dieser Außenposition entsteht das,

was später immer als »Einfluss«, »Weitsicht«, »Originalität« erscheint.


Der Schwarm braucht manchmal Jahrzehnte,

um zu verstehen, dass er diejenigen bekämpft hat,

die ihn hätten weiterbringen können.


8. Das Paradox


Je eigenständiger ein Mensch ist,

desto eher grenzt der Schwarm ihn aus –

und desto wertvoller wäre er gerade für ihn.


Ein tragisches #Paradox,

ein biologisches Gesetz,

ein kultureller Mechanismus.


Aber eines gilt immer:


Wer nicht in die Schwarmlogik passt,

passt in die menschliche Zukunft.


Weil die Zukunft nie von Schwärmen kommt,

sondern immer von Einzelnen.

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