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#NOW #Kommentar: eine #Polemik über die Gütersloher #Innenstadt (aber eine notwendige)
#Gütersloh, 18. November 2025
Die Gütersloher Innenstadt kämpft – nicht nur mit Leerständen, sondern zunehmend auch mit der Art, wie #Verwaltung und städtische #Akteure glauben, diesen Problemen begegnen zu müssen. Zeit für eine Polemik. Eine notwendige.
Am hilfreichsten für Gütersloh wäre vermutlich eines: Wenn es weder ein »Team #Zentrenmanagement« noch »#Innenstadtkonferenzen« gäbe. Denn das, was in der Innenstadt tatsächlich entstanden ist, wurde nicht von der #Verwaltung geschaffen, sondern von #Unternehmern und #Bürgern, die investieren, Neues ausprobieren und Risiken tragen. Die in Gütersloh etwas »machen«, die in Gütersloh verkaufen und einkaufen. Das nennt man das »Rad der #Wirtschaft«.
Umso irritierender wirkt es, wenn städtische Aktionen zur Innenstadtbelebung ausgerechnet in einem #Leerstand stattfinden. Ein #symbolisches #Eigentor. Es ist ein Schlag ins Gesicht jener, die seit Jahrzehnten #Geschäfte eröffnen, Arbeitsplätze schaffen und das Stadtbild prägen – während die Verwaltung verwaltet. Und dafür bezahlt wird.
Stattdessen entsteht zunehmend der Eindruck, als wolle man das Verhältnis umkehren: Die Verwaltung präsentiert sich als »Macher«, die Bürgerschaft als Publikum.
Dieses Muster findet sich auch in der endlosen Reihe an »Masterplänen«, »Innenstadtkonzepten«, »Task Forces« und »Arbeitskreisen«. Seit Jahren entstehen immer neue Papiere, neue Leitbilder, neue Sitzungen. Die immer gleichen Personen, aber auch immer neue Personen, diskutieren immer wieder das immer gleiche Thema – während draußen jene arbeiten, die wirklich etwas bewegen.
Der Statistiker und Autor Nassim Nicholas #Taleb hat dazu einen Satz formuliert, der wie aus Gütersloh entnommen wirkt: »Die erfolgreichsten Stadtteile sind die, von denen die Stadtplaner ihre Finger gelassen haben.« Ein Satz, der deutlicher kaum machen könnte, wie viel Lebendigkeit dort entsteht, wo Verwaltung nicht bremst, sondern einfach Raum lässt.
Was soll man zudem von einer »Wirtschaftsförderung« halten, die lokale Akteure teilweise ignoriert und ihre eigene Homepage ausgerechnet in Bielefeld erstellen lässt? Mit Gütersloher Geld also Bielefelder #Wirtschaft fördert, während hiesige IT und Marketingfirmen übergangen werden. Ein irritierendes Missverhältnis – und kein gutes Signal an den Standort.
Die #fehlende #Wertschätzung zeigt sich auch im Umgang mit den Unternehmen selbst. Viele Gütersloher Betriebe tragen seit Jahrzehnten die wirtschaftliche Substanz der Stadt, schaffen Arbeitsplätze und Stabilität. Zugegeben: Es gibt #Anerkennung. Aber vor allem für die großen Namen, mit denen man sich gerne schmückt. Für die zahlreichen mittelständischen Familienunternehmen und KMU, die das Rückgrat der Stadt bilden, bleibt dagegen zu oft die stille Selbstverständlichkeit.
Dabei übersehen Politik und Behörden ein zentrales wirtschaftliches Grundprinzip: Den Hauptanteil zur #Wertschöpfung leisten nicht die Großkonzerne, sondern die kleinen und mittleren Unternehmen – und dort vor allem die Kleinunternehmer, Handwerker, Einzelhändler, Freiberufler und Solo Selbstständigen.
Sie tragen den wesentlichen Teil des BIP, sie stellen die Mehrheit der Arbeitsplätze, sie prägen die Innenstädte, verkaufen in Gütersloh und kaufen in Gütersloh – und sie sind es, die am wenigsten im Fokus städtischer Anerkennung stehen.
Gerade ihnen schuldet die Stadt Dankbarkeit – nicht nur schönen Worten, sondern echter Beachtung: Urkunden, offizielle Glückwünsche oder ein Besuch bei Firmenjubiläen, wie es in anderen Städten völlig selbstverständlich ist.
Eine kleine Randbemerkung dazu: Ein Gütersloher Einzelhändler erzählte mir kürzlich, »Nobby« Morkes sei zu seinem Jubiläum persönlich vorbeigekommen – mit einer Schachtel Pralinen. Mir selbst gratulierte im Jahr meines eigenen 30 jährigen Firmenjubiläums 2024 niemand. Ein kleines Detail, gewiss. Aber eines, das zeigt, wie zufällig, selektiv und unsystematisch Wertschätzung in Gütersloh verteilt wird. Gütersloh scheint gelegentlich zu vergessen, wem es seine wirtschaftliche Basis verdankt.
Die Innenstadt entsteht nicht durch #Sitzungsreihen, #PDF #Konzepte oder #Verwaltungssprech – sondern durch die Menschen, die jeden Tag ihre Türen öffnen, Ideen umsetzen und Verantwortung übernehmen.
Wer Gütersloh stärken will, muss diese Menschen stärken. Nicht weitere #Arbeitskreise.
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