»Das tolle Jahr 1848 in Gütersloh«, ein Textfragment aus der Gütsler Vergangenheit

»Das tolle Jahr 1848 in Gütersloh«, ein Textfragment aus der Gütsler Vergangenheit

#Gütersloh, 15. November 2025

Die große Bewegung der Geister in den 20er und 30er Jahren ging auch an unserem stillen Städtchen nicht spurlos vorüber. Langsam und allmählich drang der Ruf nach #Konstitution, #Pressefreiheit und wie die Schlagworte jener Zeit lauteten, in die entferntesten Winkel des Vaterlandes. Man hoffte allgemein von der Verwirklichung dieser Dinge den Anbruch einer neuen, glorreichen, besseren Zeit.

Heute ist man bekanntlich nüchterner geworden. Aber wer will es unsern Vorfahren verdenken, wenn sie daran glaubten? Der unselige Bürokratismus der Zeit nach den Befreiungskriegen und die #Verfolgung jeder freien #Regung und #Äußerung hatte allmählich im Volke eine Summe von #Hass und #Erbitterung erzeugt, die nur durch kluge Maßnahmen beschwichtigt werden konnte. Aber an diesen festen und weisen Maßregeln fehlte es der Regierung der 40er Jahre. In Gütersloh wohnte ein frommes und der preußischen Regierung von Herzen zugetanes Geschlecht. Man war froh, der #Kleinstaaterei entronnen zu sein und einem größeren politischen Ganzen anzugehören. Eine konstitutionelle Verfassung wünschten im Grunde alle Bürger, doch die Mehrzahl wollte den Weg friedlicher Entwicklung und einträchtigen Zusammengehens mit der #Regierung nicht verlassen.

Der Verfasser glaubt die Beschreibung der Vorgänge von 1848 seinen Mitbürgern nicht vorenthalten zu dürfen. Jede Erneuerung der alten Gegensätze liegt ihm fern, im Gegenteil wünscht er nichts sehnlicher, als dass die nationalen Parteien stets gute Fühlung miteinander behalten.

Hermann #Eickhoff, #Geschichte der #Gemeinde Gütersloh.

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