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Mobbing ist wie ein Casino
#Gütersloh, 5. November 2025
No matter what – #Coaches, #Weisheiten, »#Psychotherapie«, #Ratschläge, #Bücher oder #Videos zum Thema #Mobbing und #Narzissmus sind im Grunde genommen nur der 2. Schritt auf dem Weg, den Opfer gehen können (und müssen).
Der 1. Schritt besteht darin, dass ihnen (den Opfern) überhaupt klarwird, dass etwas geschieht – dass sie Teil eines Systems sind, das gegen sie arbeitet. Dass sie ein #Opfer sind. Mit anderen Worten: Sie nehmen an einem Spiel teil und sind dabei, zu verlieren – oder haben schon verloren.
Der 2. Schritt ist das Verstehen: Was passiert hier eigentlich?
In dieser Phase erkennen viele die #Strukturen, #Mechanismen und #Taktiken – sie lernen, wie Narzissmus oder Mobbing funktionieren. Doch genau hier lauert eine kognitive Falle: Viele glauben, sie könnten das Spiel gewinnen, wenn sie nur die Regeln genau genug kennen. Sie versuchen, klüger zu argumentieren, gelassener zu reagieren, die »richtige Strategie« zu finden.
Aber das ist eine Illusion.
Dieses Spiel ist so konstruiert, dass man nicht gewinnen kann.
Denn der Narzisst oder Mobber ist nicht Mitspieler, sondern die #Bank. Und die Bank gewinnt bekanntlich immer.
Er hat das Spiel erfunden, er veranstaltet es, er kontrolliert die Einsätze und die Regeln – und sorgt dafür, dass die Bank immer gewinnt.
Das Opfer ist der Spieler am Tisch. Es glaubt, mit der richtigen Taktik könne es das Blatt wenden. Doch in Wahrheit sind alle Züge längst einkalkuliert. Das Spiel ist manipuliert – systemisch, nicht zufällig.
Und jetzt kommt der entscheidende Punkt
Niemand kann dem Spieler helfen.
Nicht der Freund, nicht der Coach, nicht der Therapeut.
Wie auch? Soll jemand beim Setzen helfen? Soll jemand die Bank verklagen?
Das Casino ist gesetzlich legitimiert – es funktioniert nach eigenen, »offiziellen« Regeln.
Es verspricht #Unterhaltung, #Glück, #Chancen, #Erfüllung.
Aber die Wahrheit ist: Es gibt keine Chance.
Langfristig verliert der Spieler immer. Und je länger er bleibt, desto mehr verliert er.
Das Einzige, was wirklich hilft, ist der Ausstieg – das Verlassen des Casinos.
Nicht mehr setzen, nicht mehr hoffen, nicht mehr mitspielen.
Das ist der 3. Schritt: der Moment, in dem das Opfer erkennt, dass der einzige Gewinn darin besteht, nicht mehr zu spielen.
Der Ausstieg ist schwer
Aus dem Spiel auszusteigen ist schwer, denn das Casino hat einen letzten, besonders perfiden Trick: #Sucht.
Wie beim #Glücksspiel wird der Spieler #angefixt.
Die unregelmäßigen Belohnungen – einmal Zuwendung, dann wieder Ablehnung, einmal Lächeln, dann wieder Demütigung – erzeugen im Gehirn dieselbe Chemie wie ein Spielautomat: Dopamin, Hoffnung, Hochspannung.
Das Opfer denkt: »Vielleicht kommt gleich wieder ein guter Moment.«
Wie der Spieler denkt: »Vielleicht beim nächsten Dreh.«
Der Narzisst oder Mobber ist in dieser Analogie der #Einarmige #Bandit.
Mit seinen Geräuschen, seinen Lichtblitzen, seinen Verheißungen zieht er die Aufmerksamkeit auf sich.
Man zieht den Hebel – leider verloren.
Noch einmal – verloren.
Noch einmal – Ah! 3 #Kirschen! Ein kleiner Gewinn! Glücksgefühl!
Und weiter geht’s. Wieder verloren.
Das geht ewig so weiter.
Das sind all die anderen Automaten im Saal – laut, grell, scheinbar unabhängig, aber Teil desselben Systems.
Sie flackern und blinken, wiederholen die gleichen Töne, die gleichen Muster – und halten den Spieler im Raum fest.
Am Ende bleibt nur eine Wahrheit: Das Casino gewinnt immer.
Und der Spieler bekommt seinen Einsatz niemals zurück.
Spielschulden sind Ehrenschulden – und nicht einklagbar.
Grauenhaft, aber wahr.
Der einzige Ausweg ist nicht, besser zu spielen, sondern aufzustehen und zu gehen.
Das vielleicht Grauenhafteste an diesem System
Der Spieler wird nicht dazu gezwungen, mitzuspielen. Er tritt scheinbar freiwillig ein, zieht scheinbar freiwillig den Hebel, setzt scheinbar freiwillig alles aufs Spiel.
Und wenn er verliert?
Dann heißt es: »Selbst schuld.«
Er hätte ja nicht spielen müssen.
Er hätte klüger, vorsichtiger, härter, gelassener sein müssen.
Er hätte die Zeichen erkennen, Grenzen setzen, früher gehen sollen.
Genau wie beim Glücksspiel existiert eine endlose Liste von Schuldargumenten, die alle in dieselbe Richtung zielen:
Das Opfer hat versagt.
Das Opfer hat übertrieben.
Das Opfer wollte zu viel.
Das Opfer hat die falschen Entscheidungen getroffen.
So verschiebt das System seine eigene Verantwortung auf denjenigen, den es zerstört hat.
Und das ist der letzte, vollendete Trick des Casinos:
Es raubt dem Opfer nicht nur sein #Geld (seinen Einsatz), seine Energie und sein Vertrauen – es raubt ihm am Ende auch noch das Recht, Sich betrogen zu fühlen.
Der Begriff »Spiel« ist dabei natürlich nicht im Sinne eines Brettspiels zu verstehen – ebenso wenig wie »Glücksspiel« wörtlich gemeint ist. Er ist hier im wissenschaftlichen Sinn der Spieltheorie gemeint: als ein System von Rollen, Regeln und Interessen.
Nur, dass in diesem Fall die Regeln so entworfen sind, dass eine Seite immer verliert.
Nachtrag: Wenn der Spieler zu gut spielt
Auch das gehört zur Logik des Casinos: Solange man sich an die Regeln hältt, freundlich bleibt und brav verliert, ist man willkommen. Man reicht dem Spieler (dem Opfer) Drinks, lächelt, lobt sein Auftreten, gibt ihm das Gefühl, es gehöre dazu.
Doch wer das System gefährdet, indem er zu gut spielt, zu viel versteht oder gar zu viel gewinnt, wird zum Problem.
Der Betrüger – also der, der die Manipulation durchsieht und sich zu wehren versucht – fliegt sofort.
Und selbst der seltene Glücksfall, der wirklich einmal groß gewinnt, wird höflich, aber bestimmt herauskomplimentiert.
Man gratuliert, man lächelt, man lädt vielleicht noch zu einer Revanche ein – doch im Hintergrund weiß jeder:
Dieser Spieler ist nicht mehr erwünscht.
Denn das Casino lebt nicht von den Gewinnern, sondern von den Mitspielern.
Und wer zu gut spielt, zerstört die Illusion vom fairen Spiel.
Übertragen auf das Mobbing-System heißt das: Solange man funktioniert, brav reagiert, sich rechtfertigt und kleinhält, ist man nützlich.
Sobald man die Mechanik durchschaut, aufsteht oder sich zu verteidigen beginnt, ist man draußen.
Vielleicht mit Applaus, vielleicht mit Spott, vielleicht im Schweigen – aber draußen.
Das System kann nur bestehen, solange alle mitspielen.
Und wer das Spiel verlässt, ist nicht länger Teil der Illusion.
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