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Das Unsichtbare: Warum Mobbing die perfideste Form der Gewalt ist
#Gütersloh, 31. Oktober 2025
#Mobbing gilt als #psychische #Gewalt. Doch das ist eine Untertreibung. In Wahrheit ist Mobbing eine Form der #Zerstörung, die tiefergreift als #Fausthiebe oder #Schläge. Sie trifft nicht den Körper, sondern das #Bewusstsein (den Geist, die Seele). Sie vernichtet Vertrauen – in andere, in sich selbst, in die #Wirklichkeit.
Die Mechanismen sind alltäglich und zugleich unbegreiflich: #Lügen, #Verleumdungen, subtile #Sticheleien, #Pöbeleien, #Ausgrenzungen. Nie so offensichtlich, dass man sie beweisen könnte. Immer so gezielt, dass man sie spürt.
Und doch ist all das nur die Oberfläche.
Das eigentlich Unfassbare beginnt, wenn das Opfer merkt, dass ihm niemand glaubt. Und noch schlimmer: dass es sich selbst nicht mehr glaubt.
Dieser Satz ist mehr als ein Warnruf vor moralischer Verrohung. Er beschreibt das Drama des Mobbings in seiner reinsten Form. Das #Opfer kämpft gegen #Ungeheuer – gegen #Menschen, deren Handlungen aus der Dunkelheit der #Psyche steigen. Doch der Abgrund, in den es blickt, ist eben diese Psyche selbst: der Ort der Triebe, Ängste, Schatten.
Das Opfer wird vom Abgrund gemobbt.
Und es muss zusehen, dass es selbst nicht zum Ungeheuer wird – dass es nicht zurückpöbelt, nicht verleumdet, nicht zerstört, was es doch retten will. Der gefährlichste Moment ist jener, in dem man dem Hass gleicht, den man bekämpft. Und so steht das Opfer an der Kante zwischen Widerstand und Absturz – zwischen Würde und Wahnsinn.
Diese #Gleichgültigkeit ist das eigentliche #Gift. Denn sie verwandelt Mobbing in ein gesellschaftliches Kollektivversagen. Man schaut zu, man beschwichtigt, man »versteht beide Seiten«. Damit wird das #System stabilisiert, das die #Gewalt hervorbringt.
Keine Hilfe in der Sache
#Hilfe wird fast immer nur im #Umgang mit dem Mobbing angeboten – nicht gegen das Mobbing selbst. Das Opfer soll lernen, mit dem Schmerz zu leben, anstatt dass der Schmerz beendet wird.
#Juristisch ist Mobbing kaum greifbar. Das Recht erkennt nur Einzelfälle: eine Beleidigung, eine Drohung, eine Kränkung. Doch Mobbing ist kein Einzelfall – es ist eine Komposition aus hundert kleinen Angriffen, eine Sinfonie des Schmerzes, deren Struktur nur derjenige erkennt, der sie ertragen muss.
Vielleicht liegt genau hier der Ausweg. Wer in den Abgrund blickt, darf nicht fliehen – er muss lernen, ihn zu erkennen, ohne hineinzufallen. Der »#Übermensch«, im Nietzsche’schen Sinn, ist jener, der nicht zerbricht, sondern verwandelt. Der sich vom Blick des Abgrunds nicht vernichten lässt, sondern ihn integriert.
Mobbing ist daher nicht nur eine soziale oder psychologische #Pathologie. Es ist ein existenzielles Phänomen. Eine stille, langsame Form von Realitätszerstörung – die dort beginnt, wo das #Denken schweigt. Und die nur endet, wo der Mensch über sich hinauswächst.
Epilog: Der Blick in den Abgrund
Warum wird nicht jeder gemobbt? Weil fast niemand in den Abgrund blickt. Der Abgrund, von dem Nietzsche spricht, ist das, was C. G. Jung später den Schatten nannte: das #Verdrängte, das #Ungelebte, das #Unbewusste – die Summe der menschlichen Dunkelheit. Nietzsches Abgrund ist Jungs kollektiver Schatten des Menschen, aller Menschen.
Die meisten Menschen meiden diesen Blick. Sie leben an der Oberfläche, im sicheren Licht des Gewohnten. Wer aber hinabblickt, wer die Schatten erkennt – in sich und in anderen – der wird zum Spiegel.
Und #Spiegel sind gefährlich.
Denn wer den Schatten sieht, macht ihn sichtbar. Und was sichtbar wird, wehrt sich. Der Blick des Erkennenden bedroht das fragile Gleichgewicht der Verdrängung. Deshalb wird er ausgestoßen, verächtlich gemacht, bekämpft – gemobbt.
Nicht, weil er schwach ist. Sondern, weil er sieht. Der Abgrund, den er erkennt, erkennt ihn zurück. Er prüft, ob der Blick standhält, ob er nicht selbst zum Ungeheuer wird – ob er den Hass erwidert oder übersteigt.
Der Weg hinaus führt nicht durch Flucht, sondern durch Bewusstheit. Nur wer den Schatten anerkennt, ohne ihm zu verfallen, findet zum Übermenschen, zu dem, was Nietzsche den »Tanz über dem Abgrund« nannte.
Vielleicht ist das die eigentliche Prüfung des Menschen: ob er in die Tiefe blicken kann, ohne zu fallen. Ob er die Dunkelheit erkennt – und dennoch das Licht nicht verliert.
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