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#Hobby #Dogging – an der langen Leine des Unfugs
#Gütersloh, 27. Oktober 2025
Es gibt Momente, in denen man ahnt, dass die Menschheit alles schon ausprobiert hat – und sich dann doch eines Besseren belehren lässt. Zum Beispiel beim »Hobby Dogging«. Dabei handelt es sich, wie der Name verheißungsvoll andeutet, weder um #Hundesport noch um britische #Parkplatzkultur (Dogging), sondern um den Versuch, die Beziehung zwischen #Mensch und #Tier neu zu denken – nur eben ohne Tier.
Die Anhänger dieser Bewegung gehen spazieren. Mit Leine, Halsband, gelegentlich auch Leckerlitasche – aber ohne #Hund. Der imaginäre Vierbeiner wird mit ernster Miene geführt, gestreichelt, beruhigt, als wäre er wirklich da. Spaziergänge, so sagen die Beteiligten, würden dadurch »bewusster« und »dialogischer« (#Dialog mit dem Nichts?). Es gehe nicht um das Tier selbst, sondern um das Gefühl, jemandem die Welt zu zeigen.
Wer darüber lacht, hat das Prinzip vielleicht zu schnell durchschaut. Denn »Hobby Dogging« ist – so formulieren es seine Protagonisten – ein #Statement gegen #Überforderung, #Besitzdenken und den #Druck, immer etwas »Echtes« vorweisen zu müssen. In einer Welt, in der alles messbar, trackbar, teilbar ist, wird die Abwesenheit zum neuen Luxus. Der Hund ist hier kein Wesen, sondern eine Idee.
Man könnte das belächeln, natürlich. Wie schon das »#Hobby #Horsing«, bei dem Erwachsene mit #Steckenpferden über imaginäre Hürden springen. Immerhin gibt es hier noch das #Pferd, wenn auch aus #Holz. Doch vielleicht offenbart sich in diesen Bewegungen ein stilles Bedürfnis nach Entkopplung von der #Realität. Eine Sehnsucht danach, etwas zu tun, das keinen Zweck hat – außer, sich selbst zu spüren.
»Hobby Dogging« ist damit weniger eine #Spinnerei als ein #Symptom: die Rückkehr der Fantasie in eine hyperreale Welt. Die Leine als Symbol der Selbstführung – nur dass diesmal nicht der Hund gehorcht, sondern der Mensch sich selbst.
Und wenn demnächst jemand durch den #Park schlendert, mit leerer Leine und konzentriertem Blick, sollte man also nicht vorschnell urteilen. Vielleicht führt er gar nichts aus – vielleicht wird er gerade #ausgeführt. Von nichts.
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