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Früher gab es (natürlich) Schmieden in Gütersloh
#Gütersloh, 8. Oktober 2025
Wer heute durch Gütersloh geht, sieht moderne #Fassaden, #Verkehr und #Technologie – doch vor gut 100 Jahren klang die Stadt ganz anders: Es klirrte, zischte und hämmerte aus Werkstätten, in denen Männer mit #Ruß im #Gesicht glühendes #Eisen formten. #Schmieden waren einst selbstverständlicher Bestandteil des Stadtbilds – auch hier in Gütersloh.
Die Schmieden An der Insel und am Langen Weg
Besonders bekannt sind 2 Orte, die bis heute an diese Handwerkstradition erinnern: die kleine, alte Schmiede An der #Insel und die Alte Schmiede am Langen #Weg – beide verbunden mit dem Namen #Heißmann.
Die Schmiede Heißmann An der Insel 10 steht heute unter #Denkmalschutz. Das Gebäude, ein kleiner #Fachwerkbau mit steilem Dach, wurde sorgsam saniert und in moderne Büroräume integriert – ein Beispiel für die Verbindung von Alt und Neu. Der Artikel »Am Erhalt geschmiedet« in der »#Neuen #Westfälischen« würdigt das Engagement für dieses Stück #Stadtgeschichte.
Auch die Alte Schmiede am Langen Weg geht auf die Familie Heißmann zurück. Sie wurde um 1890 von August Heißmann erbaut und über drei Generationen hinweg betrieben – bis in die 1970er Jahre. Hier wurden #Wagenräder bereift, #Pflugscharen geschärft, #Werkzeuge geschmiedet und #Hufeisen angepasst. Die Schmiede war zentraler Treffpunkt für #Landwirte, #Fuhrleute und #Handwerker – ein Ort, an dem man sich half, sprach und arbeitete.
Schmieden als technische Zentren des Alltags
Bevor #Maschinen die Arbeit erleichterten, war der #Schmied unverzichtbar. Er war #Mechaniker, #Werkzeugmacher, #Handwerker und #Tüftler in einer Person. Ohne seine Arbeit blieben Türen unmontiert, Wagen still und Pferde lahm. In einer Stadt wie Gütersloh, deren Umgebung stark landwirtschaftlich geprägt war, gehörte die Schmiede zur grundlegenden Infrastruktur – so wichtig wie heute Werkstätten oder technische Betriebe.
Mit der #Industrialisierung wandelte sich dieses Bild. #Maschinenfabriken, #Eisenwerke und #Automobilbetriebe übernahmen viele Aufgaben der #Dorfschmiede. Dennoch blieb die Faszination für das Schmiedefeuer – für das Handwerk, das aus Muskelkraft und Geschicklichkeit etwas Dauerhaftes entstehen ließ.
Vom #Amboss ins #Museum – die #Kupferschmiede #Thiro
Ein lebendiges Zeugnis dieser Epoche findet sich im Stadtmuseum Gütersloh. In einem Nebengebäude ist dort eine komplette historische Kupferschmiede Thiro aus dem Jahr 1900 aufgebaut – mit Originalwerkzeugen, Blasebalg, Amboss und Esse. Drei Generationen der Familie Thiro betrieben diesen Betrieb bis 1977.
Die Ausstellung zeigt anschaulich, wie körperlich anspruchsvoll, aber auch präzise das #Schmiedehandwerk war. Besucher können erleben, wie Metall unter Hitze formbar wird und wie viel Erfahrung nötig war, um #Werkzeuge, #Beschläge oder #Alltagsgegenstände herzustellen. Damit bewahrt das Museum nicht nur ein Stück Handwerksgeschichte, sondern auch ein Stück sozialer Kultur – die Erinnerung an das #Feuer, das buchstäblich die Stadt geformt hat.
Schmiedefeuer als Sinnbild für Güterslohs Wandel
Heute erinnern nur noch wenige Gebäude an diese Zeit. Doch der Geist des Schmiedefeuers – der Wille, Dinge zu gestalten, zu verbessern und zu verbinden – ist geblieben. In den modernen Metallbetrieben, Maschinenbauunternehmen und Werkstätten Güterslohs lebt diese Tradition fort, wenn auch unter anderen Vorzeichen.
So zeigt sich: Zwischen dem Glühen der alten #Esse und den #Laserschneidern der Gegenwart liegt keine Trennung, sondern eine Entwicklung – ein Funken derselben Energie, die Gütersloh einst zum Klingen brachte.
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