Gütersloh: Kommentar zur »Aufzeit« – Pop up Stores an der Kökerstraße

Gütersloh: Kommentar zur »Aufzeit« – Pop up Stores an der Kökerstraße

#Gütersloh, 8. Oktober 2025

Das Pop up Projekt »Aufzeit – Raum für Ideen«, initiiert in der Gütersloher Innenstadt, ist offenbar beendet – und hinterlässt eher Leere als #Nachhaltigkeit. Das #Ladenlokal an der #Kökerstraße, vormals der #Übergrößenshop des #Modehauses #Klingenthal, steht wieder leer. Der einstige Anspruch eines kreativen, belebenden Projekts wirkt nun wie eine kurzlebige Idee ohne Substanz.

Bei seinem Start am 19. Mai 2025 wurde »Aufzeit« als temporärer #Pop #up #Store beworben, der wöchentlich wechselnde Konzepte präsentieren sollte – von #Kunst und #Kultur bis hin zu #Upcycling, #Ehrenamtsinitiativen und #digitalen Themen. Für private Kreative, Unternehmen oder Initiativen war es möglich, eigene Konzepte einzureichen, um den Laden in einzelnen Wochen zu nutzen. 

Während der Laufzeit gab es durchaus vielfältige Inhalte

• #Modenschauen und #Kollektionen (zum Beispiel von Kirsten Wlotzke Mast)

• Workshops zu #DIY #Reinigungsmitteln und nachhaltiger Haushaltspraxis

• #Upcycling Projekte und nachhaltige Gestaltung (zum Beispiel zusammen mit Schülerinnen der Gesamtschule)

• #Kunstwochen mit offenen Ateliers, in denen lokale Künstler live arbeiteten

• Themenwochen zu #Jugend, #Ehrenamt und #Digitalisierung mit Diskussionen, Präsentationen und Mitmachformaten

• Spezialthemen wie #Vintage #Pop ups (zum Beispiel Trikots) oder #Food and #Fine #Goods (zum Beispiel »Hello Unique Shop« mit handbemalten Shirts und Spezialitäten)

All das klingt in der Theorie spannend – ein Raum, der Ideen, Austausch und Kreativität fördern sollte. Aber genau hier liegt das Problem: Der schöne Anspruch traf offenbar auf eine völlig ungenügende Umsetzung. #Werbung, #PR oder #Öffentlichkeitsarbeit scheinen kaum stattgefunden zu haben. Es war fast nie sichtbar, was gerade im Laden lief – und wer das Projekt nicht aktiv verfolgte, bekam praktisch nichts mit.

Die eher abgelegenen Lage des Lokals an der #Kökerstraße verschärfte das Problem zusätzlich: Kaum #Laufkundschaft, kaum #Impuls, kaum #Wahrnehmung. Die Initiative blieb weitgehend unbemerkt im städtischen Raum. Und schlimmer noch: Es existiert bislang keine umfassende Dokumentation oder Nachbetrachtung, die evaluieren ließ, was funktioniert hat, was gescheitert ist und welche Lehren gezogen werden könnten.

Für ein Projekt, das ausdrücklich mit der Intention gestartet wurde, »Impulse für die #Innenstadt« zu setzen – und das mit Öffentlichen Mitteln oder zumindest mit städtischem Engagement – ist das ein fatales Versäumnis. Ohne Nachbereitung und transparente Kommunikation bleibt alles nur als kurzfristige »Show« im Gedächtnis – und hinterlässt keinen tragfähigen Einfluss.

So wird »Aufzeit« zur »Zuzeit« und zu einem weiteren Beispiel dafür, wie kreativ klingende Vorhaben starten – aber ohne #Rückgrat verhungern. Geld investiert, Fläche genutzt – und was bleibt? Nichts. Kein Erbe, keine Erinnerung, kein Mehrwert für die Stadt, kein Fundament für Folgendes. Das Projekt war kurzlebig, teuer und in seiner Wirkung kaum greifbar.

Wenn Städten heute behauptet wird, man müsse »mutig denken, kreativ handeln, Innenstadt beleben« – dann gehört dazu mehr als ein schöner Flyer. Es gehört ein Plan, eine Öffentlichkeitsstrategie, eine Verbindlichkeit, ein Kommunikationsrahmen und danach eine Rückschau, um Fehler zu erkennen und aus ihnen zu lernen.

Hier wurde das Gegenteil getan: Lautlos begonnen, leise aufgehört, still vergessen.

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