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KWS Lectures: das neue Moralin – vom Verschwinden der Vernunft in moralischen Zeiten

#KWS #Lectures: das neue #Moralin – vom Verschwinden der #Vernunft in moralischen Zeiten

#Gütersloh, 6. Oktober 2025

Seit der #Corona #Pandemie ist nichts mehr, wie es war. Nicht, weil sich die Welt medizinisch verändert hätte, sondern weil sich das Verhältnis des Menschen zu Wahrheit, Schuld und Tugend verschoben hat. Corona war nicht nur ein #Virus. Es war ein moralisches Erweckungserlebnis. Auf einmal war alles entweder »gut« oder »böse« – keine #Zwischentöne, keine #Ambiguitäten mehr.

Wer Maske trug, war solidarisch. Wer Fragen stellte, war verdächtig. Die #Moral ersetzte die #Logik und die Vernunft, die #Meinung die #Analyse, die #Empörung die #Erkenntnis. Seit Corona erlebt der Westen eine neue Form des Glaubens: den Glauben an die eigene moralische Überlegenheit. Diese Haltung folgt einer einfachen Grammatik: Wer auf der »richtigen Seite« steht, darf sich selbst zum Guten erklären – und das Andere zum Bösen. So wurde der moralische #Dualismus zum Ersatz für #Denken. #Differenzierung gilt als #Schwäche, #Zweifel als #Verrat. Der neue Mensch ist nicht mehr rational, sondern rituell. Er definiert sich nicht durch Argumente, sondern durch Zugehörigkeit.

Aus Moral wurde Bewegung, aus Haltung eine Karriere. Aktivisten sind die neuen Priester: Sie beichten öffentlich, missionieren täglich und sprechen Bannflüche in den Kommentarspalten. Sie kämpfen nicht gegen das »Böse« – sie brauchen es. Denn das »Böse« ist ihre Bühne, ihr Gegenstück, ihr Lebenssinn. Das #Internet, die #Smartphones, die #Social #Media – sie haben den #Moralismus nicht erfunden, aber sie haben ihn perfektioniert. Nie zuvor war es so leicht, moralisch zu erscheinen, ohne moralisch zu sein. Ein Klick ersetzt den Gedanken, ein #Hashtag den #Diskurs. Man braucht keine Medienkompetenz, um zu moralisieren. Man braucht sie nur zum #Lesen – und das ist aus der Mode gekommen.

Friedrich #Nietzsche hat es zu seiner Zeit schon erlebt und erkannt. Er erfand das fiktive »#Moralin« – eine Tablette, die den Menschen von innen zersetzt, wenn er zu viel #Tugend konsumiert. Er nannte es »moralinsauer«: den Zustand, in dem die Seele mit »Moralin« behandelt wird, weil sie gefallen soll (und will). Während der Pandemie wurde das »Moralin« Realität – nicht als Stoff, sondern als Symbol. Die #Impfung war nicht nur eine medizinische Maßnahme, sie wurde zum moralischen Sakrament. Sie versprach #Reinheit, #Zugehörigkeit, #Verantwortung. Der Impfstatus wurde zum Zeichen des »Guten« – nicht nur für den Körper, sondern für das Gewissen.

Übrigens ist der Begriff »moralinsauer« ein Kind seiner Zeit. Damals ein gängiger, sprachlicher Duktus in #Medizin und #Wissenschaft – man sprach beispielsweise auch von »natronsauer«.

Darum brauchte es keine gesetzliche #Impfpflicht: Es gab längst die moralische. Sie funktionierte effizienter als jedes Gesetz, weil sie auf Scham, Loyalität und Angst setzte – die 3 klassischen Werkzeuge sozialer Kontrolle. Wenn Moral zur Währung wird, verarmt die Vernunft. Das Gespräch verstummt, weil jeder glaubt, der andere sei nicht nur falsch, sondern schlecht. Der #Diskurs wird ersetzt durch das #Tribunal. Die Ethik durch Etiketten. Der Mensch durch Meinung.

Wir leben in moralisch gesättigten Zeiten. Aber wie jede Übersättigung führt auch diese zur #Übelkeit. Vielleicht wird die Zukunft nicht weniger moralisch, sondern wieder menschlicher. Weniger gereizt, weniger entrüstet, weniger moralinsauer. Denn nur wer den Mut hat, das »Gute« ohne #Pathos zu denken, kann das #Vernünftige noch erkennen.

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