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Weihnachtsmarkt und Wochenmarkt Gütersloh – The Never Ending Story
#Gütersloh, 4. Oktober 2025
In Gütersloh wird seit Jahrzehnten über den #Weihnachtsmarkt gestritten. Kaum ist der Sommer vorbei, beginnt die vertraute Ritualdebatte: zu laut, zu teuer, zu wenig #Kunsthandwerk, zu viel #Glühwein. Der eine beklagt den #Verlust an #Authentizität, der andere verteidigt den #Bratwurststand als kulturelle Konstante. Schon immer war der Weihnachtsmarkt ein Spiegel der Stadtgesellschaft – irgendwo zwischen #Provinzposse und #Volksfest.
Früher, unter der Regie des verstorbenen #Günter #Schnakenwinkel, war der Weihnachtsmarkt auf dem #Berliner #Platz (#HVP) ein verlässlicher Fixpunkt. Schnakenwinkel organisierte das Spektakel fast im Alleingang – pragmatisch, bürgernah, ohne PR Phrasen. Dann übernahm das #Stadtmarketing. Seitdem: Konzeptpapiere, Beiräte, Sitzungen – und ein Weihnachtsmarkt, der von Jahr zu Jahr farbloser wirkt.
Der Grafiker Michael Kuhne brachte es im damaligen Weihnachtsmarktbeirat auf den Punkt: #Glühwein, #Bier und #Bratwurst – ehrlich, einfach, nachvollziehbar. Warum eigentlich nicht? Stattdessen wurde über »Qualität« debattiert, über »Kunsthandwerk«, das – so ehrlich muss man sein – niemand kaufen wollte, sobald es mehr kostet als ein Lebkuchenherz.
Auch Ideen mit Charme wurden abgelehnt: Dieter #Strothenke vom #Weinhaus Gütersloh hatte einst sogar eine durchfinanzierte #Schneekanone auf dem #Karstadt #Dach organisiert. Doch auch das wollte man nicht. Zu riskant, zu aufwendig, zu lebendig.
Heute diskutiert man, ob der Wochenmarkt und der Weihnachtsmarkt gleichzeitig auf dem Berliner Platz stattfinden sollen – ein planerischer Offenbarungseid. Das #Kinderkarussell, ohnehin das letzte Überbleibsel echter Familienfreundlichkeit, soll wegen plötzlichen, angeblichen Platzmangels verschwinden. Und als wäre das nicht grotesk genug, wurde jüngst vorgeschlagen, den Platz mit einem Netz zu überspannen – zur #Drohnenabwehr.
Man fragt sich: Ist das noch Stadtentwicklung oder schon Kunstperformance?
Parallel werden dieselben Plätze regelmäßig mit Betonklötzen abgesichert, als befände sich Gütersloh im permanenten Belagerungszustand. Wie die Marktbeschicker ihre Stände unter diesen Umständen erreichen sollen, scheint Nebensache. Hauptsache, es gibt ein Sicherheitskonzept, das man in »#PowerPoint« vorzeigen kann.
So pendelt die Stadt zwischen #Überregulierung und #Ideenarmut – und verliert dabei genau das, was den Reiz eines Weihnachtsmarktes ausmacht: Spontaneität, Wärme, Leben.
Was bleibt, ist ein Sinnbild kommunaler Schieflage: zu viele Gremien, zu wenig Gefühl. Und ein Platz, der längst kein Ort des Miteinanders mehr ist, sondern ein Verwaltungsproblem mit #Glühweinduft.
»The Never Ending Story«, eben. Nur ohne Happy End.
Kommentare
P.: Sehe ich auch so. eine unendliche Geschichte. Man muß auch mal loslassen können. Einfach machen!!, 4. Oktober 2025, 20.36 Uhr
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