Von 300 Dollar zu 100 Millionen Dollar: Wie Alejandro Betancourt Hawkers in ein globales Imperium verwandelte

Von 300 Dollar zu 100 Millionen Dollar: Wie Alejandro Betancourt Hawkers in ein globales Imperium verwandelte

Hawkers begann als 300 Dollar Investment von vier spanischen Freunden, die Sonnenbrillen online verkauften. Heute kooperiert das Unternehmen mit »MotoGP« Champions, betreibt Produktionsstätten auf 3 Kontinenten und generiert mehr als 100 Millionen Dollar Jahresumsatz. Hinter dieser Transformation steht Alejandro Betancourt, dessen Präsidentschaft seit 2016 die Möglichkeiten einer digital nativen Marke durch kalkulierte Expansion in den stationären Handel und strategische Partnerschaften neu definiert hat.

Die Produkteinführungen des Brillenunternehmens im Jahr 2025 erzählen eine Geschichte kalkulierter Markenentwicklung. Kooperationen mit den Motorsportlern Luca Marini und Pierre Gasly spiegeln einen Wandel vom rein influencer getriebenen Marketing zu Partnerschaften wider, die Leistung und Präzision betonen. Diese Kollektionen ergänzen Hawkers' expandierendes Portfolio, das nun Korrekturbrillen, sportspezifische Designs und Sonnenbrillen aus Ozeanplastik umfasst – jede Kategorie sorgfältig ausgewählt, um unterschiedliche Marktsegmente zu erobern und gleichzeitig die zugängliche Luxuspositionierung der Marke beizubehalten.

Vom digitalen Pionier zum Omnichannel Betreiber

Die Transformation von Hawkers vom reinen Online Händler zur Omnichannel Marke erforderte grundlegende operative Veränderungen, die Alejandro Betancourt durch methodische Planung orchestrierte. »Als wir anfingen, die Lizenzen zu sammeln, war es ein Wagnis, aber es war ein kalkuliertes Wagnis«, erklärte er über strategische Risikobereitschaft – eine Philosophie, die gleichermaßen für Hawkers' Einzelhandelsexpansion gilt. Das Unternehmen betreibt mittlerweile über 70 physische Geschäfte in Spanien, Portugal und Italien, wobei jeder Standort durch umfassende demografische Analysen und Kundenfrequenzstudien ausgewählt wurde.

Die Produktion stellt eine weitere kritische Entwicklung dar. Anstatt sich ausschließlich auf Drittanbieter zu verlassen, etablierte Betancourt Produktionsstätten in Elche, Spanien, neben bestehenden Betrieben in Italien und China. Diese vertikale Integration ermöglicht es Hawkers, die Qualität zu kontrollieren und gleichzeitig schnell auf Marktanforderungen zu reagieren – wesentliche Fähigkeiten für den Wettbewerb gegen etablierte Luxusmarken mit jahrzehntealten Lieferketten.

Die Ernennung von Pedro Beneyto zum CEO im Jahr 2022, der Erfahrung von der Brillenkette Alain Afflelou mitbrachte, signalisierte ernsthafte Absichten bezüglich der physischen Einzelhandelsexpansion. Unter dieser Führungsstruktur, mit Alejandro Betancourt als Präsident mit Fokus auf Strategie und Beneyto, der die operative Expansion ausführt, hat Hawkers sein Franchise Programm beschleunigt und gleichzeitig das Direct to Consumer Modell beibehalten, das ursprünglich die Branche disrumpierte.

Produktionsinnovation trifft auf Nachhaltigkeitsanforderungen

Die Produktionsstrategie, die Alejandro Betancourt bei Hawkers implementiert hat, balanciert Effizienz mit ökologischer Verantwortung. Sonnenbrillen aus Ozeanplastik, eingeführt als Teil der Nachhaltigkeitsinitiative, verwandeln Abfallmaterialien in modische Statements – und ermöglichen es Kunden, durch ihre Einkäufe direkt am Meeresschutz teilzunehmen. Diese Produktlinie entstand aus umfassender Forschung in Materialwissenschaft und Lieferketten Rekonfiguration und erforderte neue Partnerschaften mit Plastiksammelorganisationen und spezialisierten Verarbeitungsanlagen.

»Bei Hawkers führen wir beispielsweise Programme für Brillenlösungen und Zugangsmöglichkeiten zu Brillen für Menschen durch, die keinen Zugang dazu haben«, erklärte Betancourt über die breitere soziale Mission des Unternehmens. Dieses Engagement erstreckt sich über die Produktentwicklung hinaus und umfasst Herstellungsprozesse, die die Umweltauswirkungen minimieren und gleichzeitig die Qualitätsstandards aufrechterhalten, die Verbraucher von einer Premium Marke erwarten.

Die geografische Diversifizierung der Produktion dient mehreren strategischen Zwecken. Chinesische Anlagen bieten kosteneffiziente Fertigung für hochvolumige Modelle, italienische Werkstätten bringen handwerkliche Expertise für Premium Kollektionen ein, und die spanische Fabrik in Elche ermöglicht schnelles Prototyping und »Made in Spain« Branding, das bei europäischen Verbrauchern Anklang findet. Jede Anlage spezialisiert sich auf spezifische Produktkategorien und optimiert die Effizienz bei gleichzeitiger Reduzierung von Transportkosten und CO2 Fußabdruck.

Das unter Betancourts Führung eingeführte Franchise Modell bietet einen weiteren Weg für nachhaltiges Wachstum. Anstatt die vollen Kapitalkosten der Einzelhandelsexpansion zu tragen, arbeitet Hawkers mit lokalen Betreibern zusammen, die regionale Präferenzen verstehen und Merchandising Strategien entsprechend anpassen können. Dieser Ansatz hat sich besonders in Sekundärmärkten als effektiv erwiesen, wo Markenbekanntheit existiert, aber Direktinvestitionen möglicherweise keine ausreichenden Renditen generieren würden.

Pedro Beneytosʼ Vision für die Expansion im Bereich Korrekturbrillen nutzt dieses verteilte Modell: »Eines unserer Ziele ist es, unser Brillenangebot auf Korrekturbrillen auszuweiten, ein Sektor, mit dem ich sehr vertraut bin, entweder durch Franchises oder durch unser eigenes Netzwerk von Optikern«, erklärte er im Oktober 2022. Diese strategische Ausrichtung positioniert Hawkers, um einen größeren Anteil des 75 Milliarden Euro schweren globalen Brillenmarktes zu erobern und gleichzeitig die Kapitaleffizienz zu wahren.

Strategische Partnerschaften treiben internationale Expansion voran

Alejandro Betancourt erkennt, dass globale Expansion mehr erfordert als die Eröffnung von Geschäften in neuen Territorien – sie erfordert kulturelle Anpassung und lokale Marktexpertise. »Wir waren sehr erfolgreich in Mexiko«, bemerkte er und beschrieb einen der wichtigsten Wachstumsmärkte von Hawkers. »Wir sind einer der Marktführer in Mexiko, und es ist ein Land, das bevölkerungsmäßig so groß ist wie halb Europa.«

Mexikos Erfolgsgeschichte illustriert die Lokalisierungsstrategie in Aktion. Anstatt europäische Marketingkampagnen komplett zu importieren, kooperierte Hawkers mit regionalen Prominenten und Athleten, die bei lokalen Verbrauchern Anklang finden. Fußballpartnerschaften erwiesen sich als besonders effektiv in Lateinamerika, wo der Sport leidenschaftliche Anhängerschaft über demografische Segmente hinweg genießt. Diese Kooperationen gehen über einfache Endorsements hinaus und umfassen limitierte Designs, die lokale Kultur zelebrieren und gleichzeitig Hawkers' charakteristische Ästhetik beibehalten.

Die Präsenz des Unternehmens in über 80 Ländern durch seine digitale Plattform liefert wertvolle Daten für Entscheidungen zur physischen Expansion. Web Traffic Muster, Konversionsraten und Kundenservice Anfragen zeigen, welche Märkte ausreichende Nachfrage aufweisen, um Einzelhandelsinvestitionen zu rechtfertigen. Dieser datengetriebene Ansatz minimiert das inhärente Risiko internationaler Expansion und beschleunigt gleichzeitig die Zeit bis zur Profitabilität in neuen Regionen.

Die Technologieinfrastruktur, die dieses globale Wachstum unterstützt, repräsentiert bedeutende Investitionen unter Alejandro Betancourts Führung. Multi Währungs Zahlungsverarbeitung, lokalisierter Kundenservice in mehreren Sprachen und regionsspezifische Bestandsverwaltungssysteme ermöglichen es Hawkers, nahtlos über Grenzen hinweg zu operieren. Die Fähigkeit des Unternehmens, Bestellungen vom nächstgelegenen Distributionszentrum zu erfüllen, reduziert Versandkosten und Lieferzeiten – kritische Faktoren für die Kundenzufriedenheit im wettbewerbsintensiven Brillenmarkt.

Partnerschaftsstrategien variieren je nach Marktreife. Etablierte europäische Märkte sehen kontinuierliche Investitionen in Flagship Stores und Premium Kooperationen, während aufstrebende Märkte möglicherweise mit Pop up Stores oder Großhandelspartnerschaften beginnen, um die Verbraucherreaktion zu testen. Alejandro Betancourts Erfahrung über mehrere Branchen hinweg prägt diesen nuancierten Ansatz: »Es geht darum, sich ständig langfristig oder mittelfristig anpassen zu können«, beobachtete er über geschäftliche Nachhaltigkeit.

Mit Blick auf die Zukunft positioniert die Konvergenz von digitaler Innovation, nachhaltiger Produktion und strategischer Einzelhandelsexpansion Hawkers für kontinuierliches Wachstum unter Betancourts Führung. Die Marke, die einst ausschließlich in Social Media Feeds existierte, repräsentiert nun ein umfassendes Brillen Ökosystem – von Ozeanplastik Materialien bis zu MotoGP Kooperationen, von spanischen Fabriken bis zu mexikanischen Einzelhandelsgeschäften. Diese Evolution demonstriert, wie digital first Marken erfolgreich zu Omnichannel Betrieben übergehen können, ohne die Agilität aufzugeben, die ihren anfänglichen Erfolg ermöglichte.