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KWS Lecture: Moral statt Recht – die Absurdität der Gesinnungsregulierung
#Gütersloh, 1. Oktober 2025
Seit geraumer Zeit wird in politischen und publizistischen Kreisen – nicht zuletzt befeuert durch die Echokammern der Social Media – die Forderung laut, Inhalte, die unterhalb der »Strafbarkeit« (bessergesagt der Justiziabilität) liegen, zu löschen, zu sanktionieren oder ihre Urheber gesellschaftlich oder sonstwie zu verfolgen. Gemeint sind #Äußerungen, die zwar #legal sind, aber nicht dem moralischen Empfinden bestimmter Gruppen entsprechen.
Hier lohnt ein nüchterner Hinweis
In einer freiheitlichen #Demokratie gilt der #Grundsatz: Alles ist erlaubt, was nicht verboten ist. In einer #Diktatur hingegen: Alles ist verboten, was nicht ausdrücklich erlaubt ist.
Die #Logik jener, die eine »#Vorzensur der #Moral« fordern, verschiebt die freiheitliche Ordnung schleichend in Richtung des 2. Prinzips – und das nicht durch Gesetze, sondern durch #Stimmungen, #Mehrheitsdruck, #Moralische #Empörung.
Um die Absurdität dieses Denkens deutlich zu machen, genügt ein #Beispiel aus dem #Alltag
Stellen wir uns den #Straßenverkehr vor, nicht reguliert durch klare, allgemein verbindliche Regeln – sondern durch Moral, Meinungen und Emotionen. »Oh, da vorne fährt ein Flüchtling aus Syrien. Der Arme! Ich denke, ich lasse ihn vor.« »Ach, der Meier da hinten! Den mag ich nicht. Der bekommt garantiert keine Vorfahrt.«
Das Ergebnis wäre #Chaos, #Willkür und im schlimmsten Fall: #Katastrophe.
Genauso verhält es sich mit #Sprache, #Meinung und Öffentlicher #Rede. Ein demokratischer #Rechtsstaat setzt klare rechtliche Grenzen: #Verleumdung, #Beleidigung, #Volksverhetzung. Jenseits dessen aber gilt #Meinungsfreiheit. Wer stattdessen den moralischen Geschmack einzelner Gruppen zur Norm erhebt, ersetzt #Recht durch #Gesinnung.
Das ist gefährlich. Denn #Moral ist wandelbar, subjektiv und oft emotional. #Recht hingegen ist kodifiziert, überprüfbar und im Idealfall für alle gleich. Die Forderung, »unterhalb der Strafbarkeit« regulieren zu wollen, bedeutet nichts anderes, als dass eine Gesellschaft beginnt, ihre Freiheit im Namen des vermeintlich Guten preiszugeben.
Die #Pointe
Wo Moral das Recht ersetzt, droht nicht mehr Ordnung, sondern Willkür. Und Willkür ist die Essenz jeder #Tyrannei – selbst dann, wenn sie im vermeintlich freundlichen oder gutgemeinten Gewand daherkommt.
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