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Der Mythos vom »freien Willen« – und die wirkliche Freiheit
#Gütersloh, 16. September 2025
Seit Jahrhunderten streiten #Philosophen, #Theologen und #Psychologen über die Frage: Gibt es einen »freien Willen«? Meine Antwort ist klar: Nein.
Denn schon der Begriff ist #absurd. »#Frei« wovon eigentlich? Frei von #biologischen #Determinanten, die unser #Denken und #Fühlen prägen? Frei von #sozialer #Herkunft, #kultureller #Prägung und #Sprache, in der wir überhaupt erst denken können? Frei von physikalischen Gesetzen, die jede neuronale Regung bestimmen?
Wer das behauptet, redet im Kreis.
Und was heißt »wollen«? Kann ich wollen, was ich will? Kann ich morgen beschließen, #unsterblich zu sein? Oder 3 Meter groß? Oder nie wieder #Schmerz zu empfinden? Offensichtlich nicht. Die Idee des »freien Willens« löst sich in Luft auf, sobald man sie konsequent zu Ende denkt.
Was bleibt, ist ein #Mythos. Ein metaphysischer Restposten, der vor allem dazu dient, #Verantwortung, #Schuld und #Moral rhetorisch aufzuladen. Ein #Nebelwort, #das Freiheit vorgaukelt, wo es nur #Zwänge und #Bedingtheiten gibt.
Sinnvoller ist, über echte Freiheit zu sprechen: die #Freiheit des #Denkens. Hier kann ich, trotz aller Prägungen, Hypothesen durchspielen, Welten entwerfen, Fragen stellen. Noch entscheidender ist die Freiheit des #Sprechens: das #Gedachte auch äußern zu dürfen, ohne Angst vor #Strafe, #Zensur oder #sozialer #Ächtung.
Paul #Watzlawick hat einmal gesagt: »Man kann nicht nicht kommunizieren.« Aber man kann sehr wohl verhindern, dass Menschen frei sagen dürfen, was sie denken. Genau hier entscheidet sich, ob wir eine offene Gesellschaft haben – oder ein System, das Freiheit nur behauptet.
Der »freie Wille« ist eine Illusion. Aber die Freiheit des Denkens und Sprechens ist eine politische und gesellschaftliche #Realität – und die muss #verteidigt werden.