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Gütsel konstruktiv – Marketing und Leerstandsmanagement in Gütersloh
#Gütersloh, 4. September 2025
Wer durch Güterslohs #Innenstadt geht, sieht es auf den 1. Blick: Leerstände werden mehr, ganze Straßenzüge wirken ausgedünnt. Was vielerorts als Nebenproblem erscheint, ist in #Wahrheit ein zentraler #Standortfaktor. Denn #Leerstand ist nicht nur eine städtebauliche Wunde, er zieht weitere nach sich. »Ein leerstehendes Ladenlokal kann einen #Dominoeffekt auslösen – erst bleiben die #Kunden weg, dann auch die Investitionen«, so #Stadtplaner Thomas Krüger, der bundesweit Kommunen berät.
Verwaltung als Akteur – und #Unternehmer Ersatz?
Es ist die ureigenste Aufgabe von Stadtverwaltung, Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung, diesen Prozess aufzuhalten. Doch hier zeigt sich ein Dilemma: »Verwaltungen sind keine #Unternehmer«, sagt die #Bremer #Kulturwissenschaftlerin Anke #Hagemann, die die dortige »ZwischenZeitZentrale« mit aufgebaut hat. »Sie können den Markt nicht selbst tragen, aber sie müssen Strukturen schaffen, die Unternehmern den Einstieg erleichtern.«
In #Bremen wurde dieses Prinzip erfolgreich umgesetzt. Dort vermittelt die »ZwischenZeitZentrale« seit Jahren leerstehende Räume an #Kulturschaffende, Start ups und soziale Initiativen. Was in Gütersloh bislang fehlt, ist eine ähnliche Haltung: aktiv werden, Leerstände nicht nur registrieren, sondern als Chance begreifen.
Das Gütsel Konzept: Business Bundles als Antwort
Wie könnte ein solches Konzept konkret aussehen? Die Idee sind sogenannte Business Bundles – Rundum Sorglos Pakete, die Interessierten den Schritt in die Innenstadt erleichtern – Unternehmer können aktiv akquiriert werden. Statt Einzelkämpfermentalität soll eine systematische Unterstützung geboten werden.
»Wir haben in vielen Städten gesehen, dass Unternehmer nicht an Ideen, sondern an Hürden scheitern«, sagt die Dortmunder #Wirtschaftsförderin Claudia #Richter. »Wenn #Verwaltung und #Stadtmarketing diese Hürden abbauen, eröffnen sich plötzlich Räume für Wachstum.«
Blick nach #Dessau und #Halle an der #Saale
Ein Blick nach #Sachsen #Anhalt zeigt, wie ambitionierte Programme Leerstände nachhaltig bekämpfen können. Im Rahmen der »Internationalen #Bauausstellung #Stadtumbau 2010« entwickelte Dessau Roßlau ein neues Einkaufszentrum, während Halle an der Saale leerstehende Bauten in Kultur und Bildungseinrichtungen verwandelte. »Das Entscheidende war, dass die Städte nicht passiv auf Investoren warteten, sondern aktiv Themen setzten«, erinnert sich der damalige Projektleiter der #IBA, Michael Bräuer.
Chancen für Gütersloh
Gütersloh bringt Voraussetzungen mit. Strukturen bestehen, in denen Verwaltung, Kreativwirtschaft und Unternehmensinteressen zusammentreffen. Hier ließe sich ein Pilotprojekt für Business Bundles ansiedeln – praxisnah, greifbar und schnell sichtbar. Freilich fehlt ein erfahrener Unternehmer, der das ganze managt.
»Man darf Leerstandsmanagement nicht als Schadensbegrenzung sehen, sondern als Entwicklungsmotor«, sagt der #Wirtschaftswissenschaftler Jens #Köhler. »Gerade #Mittelstädte können hier Profil gewinnen, wenn sie mutig vorangehen.«
#Leerstandsmanagement ist kein #Verwaltungsakt, sondern eine #strategische #Aufgabe. Wer es ernstmeint, macht aus toten #Schaufenstern keine #Stellwände, sondern funktionierendes #Business – und damit die #Stadt wieder lebendig.