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»lokal o mat« zur Kommunalwahl 2025 in Gütersloh: viel Symbolik, wenig Wirtschaft
#Gütersloh, 21. August 2025
Zur Kommunalwahl 2025 gibt es den »lokal o mat« – ein Online Tool ähnlich dem »Wahl O Mat«, das Wählern helfen soll, ihre Positionen mit denen der Parteien abzugleichen. 30 Thesen stehen zur Auswahl, von #Videoüberwachung bis zu #Menstruationsartikeln in #Öffentlichen Gebäuden#. Doch die Themenzusammenstellung wirkt eigenwillig: Klassische Zukunftsfragen wie #Wirtschaftsförderung, #Standortentwicklung oder #Klimaschutz tauchen kaum auf, stattdessen dominieren symbolische und identitätspolitische Themen.
Auffällige Themenwahl
Wer den »lokal o mat« durchklickt, trifft auf Fragen wie die Einrichtung von Gebetsräumen in städtischen Gebäuden, die Zulassung von #Bundeswehr #Werbung auf Veranstaltungen oder die kostenlose Bereitstellung von Menstruationsartikeln. Das mag für Debatten im Detail wichtig sein – spiegelt aber nur bedingt die zentralen Herausforderungen wider, vor denen die Stadt steht: #Fachkräftemangel, #Transformation der #Wirtschaft, #Digitalisierung oder die #Verkehrswende.
Besonders auffällig: Wichtige Dauerbrenner wie #Klimaschutz, #Energiepolitik und lokale #Wirtschaft fehlen fast völlig. Stattdessen geraten Nebenschauplätze in den Fokus, die zwar medienwirksam sind, aber nicht die großen Linien der Stadtentwicklung betreffen.
Beispiele für die Thesen
Die 30 Fragen decken ein breites, aber selektives Feld ab. Einige Beispiele …
Einige Fragen wirken bewusst polarisierend, etwa die Zulassung von #Cannabis auf Großveranstaltungen (These 21) oder die Gebetsräume in städtischen Gebäuden (These 20).
Wichtige Fragen außen vor
Dass Themen wie Wohnraumentwicklung, Wirtschaftsansiedlungen, kommunale Finanzen oder die Zukunft der Innenstädte nicht auftauchen, ist bemerkenswert. Ebenso fehlen konkrete Fragen zum Klimaschutz jenseits privater Solaranlagen – etwa zum Energiemanagement städtischer Gebäude oder zu Investitionen in nachhaltige #Infrastruktur.
Dadurch entsteht ein Zerrbild: Wähler sollen sich entlang von eher kleinteiligen oder kulturell aufgeladenen Streitpunkten orientieren, während die strukturell entscheidenden Fragen in den Hintergrund treten.
Der »lokal o mat« zur Kommunalwahl 2025 bietet einen schnellen Überblick über Parteipositionen – ist aber mit Vorsicht zu genießen. Die Auswahl der Thesen legt Schwerpunkte, die nicht unbedingt den zentralen Problemen der Stadt entsprechen. Für eine fundierte Wahlentscheidung sollten #Bürger daher über das Tool hinaus auf die Programme der Parteien und die lokalen Debatten schauen.
Originell
Lehnt man alle Thesen ab, so lautet die Wahlempfehlung »AFD« – stimmt man hingegen allen Thesen zu oder wählt man »neutral« aus, lautet die Wahlempfehlung »Die Linke«.
KI statt Klickspiel – wie ein moderner »lokal o mat« aussehen müsste
Ein sinnvoller »lokal o mat« ließe sich längst mit #Künstlicher #Intelligenz umsetzen. Statt starre Thesen vorzugeben, könnten #Bürger ihre eigenen Themen eingeben – von Wohnraum über Wirtschaft bis Klimaschutz. Eine KI würde diese Stichworte mit den Programmen, Ratsanträgen und öffentlichen Aussagen der Parteien abgleichen und in Echtzeit eine Trefferliste mit Quellen erstellen.
So entstünde erstmals ein Tool, das wirklich individuelle Orientierung bietet: transparent, nachvollziehbar und lokal relevant. An die Stelle symbolischer Scheindebatten träte ein offenes Informationssystem, das Bürgern dabie hilft, ihre Fragen an die #Politik zu stellen – und Antworten zu bekommen, die auf Fakten beruhen.