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#Podcast Folge 187: »Das #Radieschen und die #Gesellschaft«
#Gütersloh, 18. August 2025
[Intro #Musik, sphärisch, leicht bedeutungsschwanger]
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge. Richard, ich hab hier vor mir auf dem Tisch … ein Radieschen. Und ich frag mich: Was sagt uns das über die #Gesellschaft?
Markus, das ist eine wunderbare Frage. Das Radieschen ist ja nicht nur eine Knolle – es ist eine #Metapher. Schon #Plinius der Ältere sagte: Rapum minimum. Das heißt: die kleine Wurzel, die vom Fuß bis zum Kopf reicht – pedibus usque ad caput.
Also Richard, du steigst wieder gleich ganz oben ein. Aber lass uns mal runterbrechen. Ich kaufe im Supermarkt ein Bund Radieschen. Ganz konkret: Was bedeutet das für uns?
Sobald du im #Supermarkt stehst, Markus, hast du das Radieschen bereits verraten. Denn dort ist es keine #Pflanze mehr, sondern #Ware. Und damit sind wir bei #Marx.
Marx, natürlich. Aber Richard, ehrlich: Wer da draußen kauft Radieschen, um über Marx nachzudenken? Die Leute wollen wissen: #Salz oder kein Salz?
Salz ist die #Dialektik des Radieschens. Es hebt das Radieschen auf – im Hegelschen Sinn.
Aufheben?
Ja. Nicht wegwerfen, sondern bewahren, veredeln. Es ist das #Paradox: Das Radieschen bleibt, aber es wird verändert.
[Kurze Stille]
Richard … das versteht kein Mensch.
Markus, du darfst den Menschen nicht unterschätzen. Jeder, der ein Radieschen isst, begreift instinktiv, dass er Teil eines philosophischen Dramas ist.
Ein Drama? Wegen einem Radieschen?!
Selbstverständlich. Es ist die Tragödie des modernen Menschen, der glaubt, Radieschen seien nur #Dekoration im #Salat.
Okay … aber nochmal: #Klimakrise, #Demokratie, all das – wie hängt das jetzt mit dem Radieschen zusammen?
Markus, das Radieschen ist eine pädagogische Wurzel. Es lehrt uns, mit der Schärfe der Welt umzugehen. Ein Kind, das Radieschen isst, lernt: Die Welt ist nicht nur süß. Sie ist auch scharf.
Also sagst du im Grunde: Radieschen sind politische Bildung.
Genau. #Sokrates hätte nie ein Radieschen mit Salz gegessen. Für ihn war das Radieschen die reine Form des Widerstands gegen die Verweichlichung der Seele.
Richard, das ist jetzt wirklich … also … puh.
Markus, was willst du hören? Das Radieschen ist banal? Es ist banal – und genau darin liegt seine Größe.
Aber Richard, die #Hörer fragen sich doch: Was heißt das für die Gesellschaft?
Die Gesellschaft muss lernen, wieder mehr Radieschen zu essen. Nicht, um satt zu werden, sondern um sich selbst zu erkennen.
Mit anderen Worten: Wir brauchen mehr Radieschen – und weniger #Social #Media?
Ganz genau. Denn das Radieschen zwingt uns, hinzusehen. Es wächst in der Erde, aber es will ans Licht. Es ist das Symbol für Demokratie.
[Lange Stille – Markus atmet hörbar ein]
Also, wenn ich das mal zusammenfasse: Das Radieschen ist #Kapitalismus, #Dialektik, #Demokratie, und ein pädagogisches Instrument.
Und vor allem: ein Spiegel. Wer Radieschen isst, schaut in sich selbst.
Ich … weiß nicht, ob das irgendwer da draußen versteht.
Markus, es geht nicht ums Verstehen. Es geht ums Radieschen.
[Outro Musik setzt ein, Markus fasst zusammen]
Also, wenn Sie das nächste Mal Radieschen essen – denken Sie daran: Es geht um Demokratie. Und um die Schärfe des Lebens. Vielen Dank fürs Zuhören, bis nächste Woche!