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Spiegellose Digitalkameras, Ausblick und Fazit der Nikon Z8
Gütersloh, 5. August 2025
Der große Unterschied zwischen den »Ds« und den »Zs« sind letztlich die neuen #Nikon #Objektive (»#Nikkore«) mit Z Bajonett. Die Z8 kann deutlich mehr als die D850, es gibt viele Vorteile und einige Nachteile. Freilich überwiegen die Vorteile. Aber den großen Unterschied machen die Objektive. Letztlich aber deshalb, weil es überwiegend Neukonstruktionen sind (weil sie »neu gerechnet« wurden, wie es im Fachjargon gerne heißt). Mit dem Bajonett hat das aber wenig zu tun.
Die Bajonettöffnung ist beim Z Bajonett größer, die Hecklinse ist näher am Sensor. Das gleicht den Umstand aus, dass manche Lichtwege bei größerer Nähe der Hecklinse zum Sensor stärker gebeugt werden müssen – und sie werden durch die größere Nähe weniger gestreut.
Einige Objektive der »S« Serie mit Z Bajonett sind um Lichtjahre besser als ihre Pendants mit F Bajonett – vor allem das 24 bis 70 Millimeter mit dem Blendenverhältnis 1 zu 2,8. Andere zeigen keine Unterschiede; so ist das 105 Millimeter Makroobjektiv offenbar keine optische Neukonstruktion. Das Outcome der Z Variante mag in gewissen Details besser sein, was aber in der #Praxis keine Rolle spielt.
Der große Fortschritt der Z8 ist die Elektronik samt der internen 5 Achsen Bildstabilisierung. Sehr viel besser ist der digitale Sucher, da er die #Helligkeit pusht. Sehr viel besser ist auch der Umstand, dass die Objektive immer abblenden und nicht erst beim Auslösen (oder beim Drücken der Abblendetaste, wonach man bei der D850 bei starkem Abblenden nichts mehr sieht, weil das Bild zu dunkel ist). Man kann also mit der #Kamera viel mehr gestalten. Ein gravierender Nachteil ist die Einschaltverzögerung. Die #D850 ist nach dem #Einschalten sofort da, die #Z8 braucht eine Sekunde. Die Z8 verbraucht deutlich mehr #Strom, ist aber dennoch praktikabel.
Es gibt zahllose Detailverbesserung und zahllose neue Möglichkeiten. Aber den großen Sprung bringen wie gesagt vor allem die neuen Objektive. Freilich auch preislich. Mit den neuen Möglichkeiten der Z8 kann man ganze #Bücher füllen.
Was man sich wünschen würde, wären folgende Verbesserungen: Eine praktikable Möglichkeit, das Sucherbild schnell zu zoomen und zu pannen, einen etwas stabileren »Klick« beim Mini Joystick auf der Kamerarückseite (meist bewegt man ihn beim Klicken auch seitlich, was verwirrend ist), für die Zukunft noch viel lichtstärkere Sensoren und eine noch viel wirksamere #Bildstabilisierung. Wünschenswert wären auch eine Suchfunktion im Kameramenü und eine intelligente Sprachsteuerung. Das #Focus #Peaking ist relativ ungenau und weicht teils deutlich von den klassischen Messfeldern ab – gleichwohl kann es in 3 Stufen und drei Markerfarben eingestellt werden. Sehr schön ist indes das #Pixel #Shifting, das aber nur mit Stativ genutzt werden kann. Eine höhere Auflösung der Sensoren wird nicht viel bringen – man könnte es für nachträgliches #Cropping gebrauchen, aber nur wenige Objektive geben das in Sachen Auflösung überhaupt her. Der Unterschied zwischen rund 50 Megapixeln und 100 Megapixeln ist nicht so groß, wie man glauben mag, denn Bildgröße und Auflösung sind quadratisch proportional. Soll heißen: Wenn das Bild doppelt so groß sein soll (doppelte Breite und doppelte Höhe), dann ist die Pixelzahl viermal so groß.
Stark verbesserungsbedürftig ist die Focusverlagerung, im Vergleich zur D850 hat sich hier nichts geändert. Teilweise sind Belichtungsreihen mit Focusverlagerung ein Glücksspiel.
Wirkliche Kracher sind das 58 Millimeter 1 zu 0,95 »Noct«, das 135 Millimeter »Plena« sowie die beiden 35 Millimeter und 85 Millimeter »S« Nikkore mit dem Blendenverhältnis 1 zu 1,2. Im Vergleich zum F Bajonett wurden Kontrast und Sättigung beim 14 bis 24 Millimeter 1 zu 2,8 und beim 24 bis 70 Millimeter 1 zu 2,8 stark gepusht – beide sind aber in der Z Variante schon fast übertrieben scharf, fast zu scharf.
Was im Hinblick auf das schwache Focus Peaking noch zu testen wäre, ist manuelles Fokussieren in Verbindung mit der automatischen Mehrfeldmessung und der KI gesteuerten Messfelderkennung. In speziellen Konstellationen wäre eine noch geringere ISO Zahl als 25 hilfreich (längere Belichtungszeit bei voll aufgeblendetem, lichtstarkem Objektiv).
Fazit: Die schlagenden Vorteile der Z8 gegenüber der D850 sind der digitale Sucher und die neuen Objektive. Alles andere ist lediglich »nice to have«, aber kein Muss.
Der alte Traum vieler Fotografen wird wohl niemals erfüllt werden – eine leichte, kompakte Kamera mit einer Auflösung von 1 Gigapixel, einem Sensor ohne Rauschen und mit einer Lichtstärke von ISO 1 bis 1 Million und einem Vario Objektiv mit einem Brennweitenbereich von 4 bis 1.200 Milliimetern ohne jegliche Verzeichnung, mit einem Blendenverhältnis von 1 zu 0, das sich dann auch noch beliebig auf einen Telezentrikmodus umschalten lässt (anders gesagt: mit frei einstellbarem Parallaxenwinkel). Und dann noch eine kamerainterne, intelligente und vielleicht sogar automatische Panoramafunktion (oder Stitchingfunktion, Gigapixelfunktion). Das ist natürlich eher ein #Witz als ein realistischer #Wunsch.