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#Weltladen #Gütersloh – Fairness zwischen Anspruch und Wirklichkeit
#Gütersloh, 25. Juli 2025
Der Begriff »#Fairness« ist untrennbar mit dem Konzept der Weltläden verbunden. Gemeint ist in erster Linie Fairer Handel – ein Anliegen, das seit Jahrzehnten von vielen Ehrenamtlichen und Engagierten getragen wird. Doch Fairness ist mehr als eine globale #Handelspraxis. Sie beginnt im Kleinen – im alltäglichen Umgang miteinander. Und hier lohnt sich ein genauerer Blick.
Über Jahre hinweg wurde der Gütersloher Weltladen durch ein kostenloses redaktionelles Angebot redaktionell begleitet, mit Texten unterstützt und regelmäßig im Rahmen einer Kolumne erwähnt. Auch ein künstlerisches Projekt – das Gütsel Mini Museum – wurde dort zwischenzeitlich ausgestellt, ebenso wie ein kostenlos zur Verfügung gestellter Zeitschriftenständer (Stele) mit dem Magazin »Gütsel Print«. Alles auf Initiative des Herausgebers, ohne finanzielle Gegenleistung – getragen von dem Wunsch, fair zu kooperieren, Sichtbarkeit für soziale und kulturelle Themen zu schaffen und den Ort zu unterstützen.
Doch die #Realität endete abrupt: Innerhalb kürzester Zeit mussten sowohl Mini Museum als auch Zeitschriftenständer »dringend entfernt werden«. Gespräche wurden abgelehnt, die Objekte kurzerhand in einen Nebenraum – laut Kommunikation ein »Waschraum«, im Alltag schlicht die Toilette – gestellt, wo sie schließlich abgeholt werden mussten. Ohne Vorwarnung, ohne Angebot zur Umplatzierung.
Auf Rückfragen folgte eine Mischung aus Bedauern und psychologisierender Umdeutung: Es tue leid, »wenn das so ankomme«. Es sei doch nur ein Missverständnis. Und überhaupt: Es sei viel Mühe aufgebracht worden, sich mit der Situation auseinanderzusetzen. Die eigentliche Frage – warum etwas, das jahrelang funktionierte, plötzlich derart rüde beendet wurde – blieb unbeantwortet. Stattdessen verschob sich die Kommunikation: Nicht das Geschehene stand im Fokus, sondern der Umgang mit der Beschwerde. Aus dem ursprünglichen Vorgang wurde ein »emotionales Missverständnis« – ein rhetorisches Muster, das man aus größeren Organisationen zur Genüge kennt.
Natürlich ist ein #Weltladen keine #Behörde. Entscheidungen dürfen getroffen, Konzepte verändert, Kooperationen beendet werden. Doch wie das geschieht, ist entscheidend. Besonders für eine Einrichtung, die den Anspruch »fair« im Namen trägt. #Fairness bedeutet eben nicht nur, Produkte aus dem Globalen Süden zu verkaufen. Sie beginnt im Lokalen – im respektvollen, transparenten und dialogischen Umgang mit Partnern.
Diese Geschichte ist daher weniger eine Abrechnung als eine Beobachtung: Was passiert, wenn Institutionen auf berechtigte Rückfragen nicht mit Offenheit, sondern mit Abwehr, Rhetorik und Abwertung reagieren? Und was sagt es über unser Verständnis von Fairness, wenn Partnerschaften stillschweigend beendet werden – ohne ein Gespräch auf Augenhöhe?
Vielleicht ist es an der Zeit, den Begriff »Fair« nicht nur global, sondern auch lokal ernstzunehmen. Merke: Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe.
Anmerkung der Redaktion
Der Beitrag basiert auf konkreten, dokumentierten Vorkommnissen. Die Darstellung erfolgt sachlich, ohne Nennung von Einzelpersonen, und dient der öffentlichen Meinungsbildung über institutionelle Kommunikationskultur.
Kommentare
Mr X: Tatsächlich bin ich seit Jahren Kunde vom Weltladen in Lippstadt - den kann ich sehr empfehlen, da geht es immer sehr herzlich zu. Hier in Gütersloh fand ich das Einkaufen nur zum Teil ok, die Produkte sind natürlich gut, aber man muss Glück haben, wer an der Kasse ist. Sehr nette Damen gibt es aber auch., 25. Juli 2025, 9.25 Uhr
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