Für die Suche nach Inhalten geben Sie »Content:« vor den Suchbegriffen ein, für die Suche nach Orten geben Sie »Orte:« oder »Ort:« vor den Suchbegriffen ein. Wenn Sie nichts eingeben, wird in beiden Bereichen gesucht.

 

 

Campus 3L: Soziotherapie, Sozialpsychiatrie, Mentalisierung, Soziale Arbeit, WeiterbildungZoom Button

Prof. Dr. Holger Kirsch. Foto: Campus 3L gGmbH, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Campus 3L: Soziotherapie, Sozialpsychiatrie, Mentalisierung, Soziale Arbeit, Weiterbildung

Campus 3L: Soziotherapie, Sozialpsychiatrie, Mentalisierung, Soziale Arbeit, Weiterbildung

  • Weiterbildung im Bereich Soziotherapie

#Darmstadt, 16. Juli 2025

Eine gemeindenahe sozialpsychiatrische Versorgung braucht ausgebildete Fachkräfte. Fortbildungen in Soziotherapie oder Sozialpsychiatrie sollen dazu notwendige Kenntnisse und Kompetenzen vermitteln. Hier gewinnt ein neues wissenschaftlich begründetes #Modell, das #Mentalisierungskonzept, an Bedeutung.

#Mentalisieren beschäftigt sich mit Motiven, Gefühlen und Wünschen, die Handlungen begründen. Dies ist Teil einer #Alltagspsychologie, jede und jeder macht das, entwickelt Vorstellungen über Motive und Gefühle anderer. Dazu braucht es Fantasie, also Vorstellungskraft und Präzision, denn wenn meine Einschätzungen daneben liegen, trete ich rasch in »Fettnäpfchen« oder es kommt zu Missverständnissen. Liege ich richtig, und ich kann meine Motive und die anderer zutreffend reflektieren, dann kann ich meine Gefühle besser regulieren und gewinne Sicherheit und Vertrauen in Beziehungen. Ich kann andere besser verstehen und soziales Lernen anregen. »Wenn ich mich verstanden fühle, werde ich bereit sein von der Person, die mich versteht zu lernen. Von dieser Person nehme ich an, sie ist eine vertrauenswürdige Person in der Zusammenarbeit. Dies schließt #Lernen über mich selbst genauso ein, wie Lernen über andere und die Welt« (Fonagy et altera 2022, Seite 7, Übersetzung HK).

Das #Mentalisierungsmodell ist wissenschaftlich fundiert (Kirsch & Brockmann 2024) und gilt als relevanter Wirkfaktor in Psychotherapie und psychosozialen Interventionen, wie Beratung oder Begleitung für Menschen in psychischen Extremsituationen (wie zum Beispiel bei #Angst, #Depression, #Traumafolgestörungen oder #Psychosen). Die Fähigkeit zu mentalisieren entwickelt sich in der frühen Kindheit, über das Jugendalter und die gesamte Lebensspanne. Schwere Kindheits belastungen oder Traumaerfahrungen und psychische Erkrankungen schränken diese Fähigkeit ein. 

Eine gemeindenahe psychiatrische Versorgung, #Kinderhilfe und #Jugendhilfe, #Suchthilfe und viele andere Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit brauchen ausgebildete Fachkräfte. Neben Praxiserfahrungen gehören Kenntnisse und Kompetenzen dazu, sowie Selbstreflexion und berufsbezogene Selbsterfahrung (beispielsweise Fallreflexion in Gruppen). Obwohl viele Fortbildungsangebote zur Soziotherapie/Sozialpsychiatrie systemisch oder eklektizistisch, das heißt, auf einer Methodenvielfalt, aufgebaut sind, wurde an der Evangelischen Hochschule in Darmstadt am #Campus #3L ein wissenschaftlich fundiertes Fortbildungsangebot geschaffen, das methodisch alleine am Mentalisierungs konzept ausgerichtet ist. Dies ermöglicht eine einzige Methode vertieft kennenzulernen, in verschiedenen Arbeitsfeldern, in Theorie, Praxis und einer Selbstreflexion in Gruppen. Damit werden berufsbezogene Kompetenzen weiterentwickelt, insbesondere die Fähigkeit psychosozialen Stress besser zu bewältigen (Schwarzer et altera 2025). Die Fortbildung hilft Zusammenbrüche und ineffektives Mentalisieren früher zu erkennen und gelingendes Mentalisieren zu fördern. Damit erleichtert sie den Aufbau vertrauensvoller Arbeits beziehungen in verschiedenen psychosozialen Handlungsfeldern und hilft bei der Emotionsregulierung der Adressaten und Fachkräfte.

Durch belastende Lebensumstände in Kindheit und Jugend, durch Enttäuschungen oder Verletzungen in Bindungsbeziehungen entsteht häufig eine besondere Form des Misstrauens, das sogenannte epistemische Misstrauen. Epistemisches Misstrauen führt dazu, dass (auch später) Bezugspersonen nicht vertraut wird. Soziales Lernen und eine persönliche Weiterentwicklung werden dadurch erschwert. Selbst Interventionen »guter Praxis« laufen ins Leere und alle Beteiligten, Fachkräfte und Adressaten, werden dann häufig frustriert. Die misstrauische Person wird zunehmend isoliert und ausgeschlossen.  

Ein Verständnis für die Entstehungs bedingungen und Hintergründe epistemischen Misstrauens erleichtert die Perspektivenübernahme und Einfühlung der Fachkräfte und verhindert weitergehende #Diskriminierung.

Das #Mentalisierungskonzept bietet Erklärungsansätze und Handlungsmöglichkeiten an, um epistemisches Vertrauen wiederherzustellen (Kirsch et altera, in Druck). Als allgemeines Wirkmodell ist es nicht auf spezifische Altersgruppen oder psychischen Erkrankungen begrenzt und kann sowohl bei schweren psychischen Erkrankungen (Weijers et altera 2020), in der Kinderhilfe und Jugendhilfe (Behringer 2021) oder sozialen Gruppenarbeit (Fonagy et altera 2017) erfolgreich eingesetzt werden.

Explizites Lernen, wie beispielswiese in der #Schule, hat sich alleine als nicht ausreichend erfolgreich herausgestellt, um Mentalisieren in beruflichen Kontexten zu verbessen. Daher wird in Mentalisierungstrainings die Verbindung zur Praxis durch Übungen und Fallbeispiele, durch Rollenspiele oder Fallreflexion in der Gruppe in den Vordergrund gerückt. Bisherige Forschungsergebnisse konnten zeigen, dass eine Kombination verschiedener Lernformen erfolgreich eingesetzt werden kann (Georg et al 2023, Kirsch et altera).

Sozialpädagogische Fachkräfte in der Kinderhilfe und Jugendhilfe, #Gemeindepsychiatrie, #Suchthilfe oder anderen #Beziehungsfeldern und beratungsintensiven Arbeitsfeldern leisten anspruchsvolle und meist schwierige emotionale Arbeit. Angesichts einer zunehmenden Belastung der Fachkräfte, zum Beispiel durch Fachkräftemangel, ist eine Verbesserung der Qualifikation durch Fortbildungen in Soziotherapie und oder Sozialpsychiatrie eine geeignete Maßnahme zur #Stressreduzierung und #Professionalisierung. Eine Fortbildung, die an einem wissenschaftlich gut fundierten Modell ausgerichtet ist, bietet Vorteile für die Praxis und ist nachhaltig im Sinne einer verbesserten Resilienz der Fachkräfte.  

Prof. Dr. Holger Kirsch

#Arzt für #Psychosomatische #Medizin und #Psychotherapie, Psychoanalytiker, Lehranalytiker und Supervisor. Koordinator des Erasmus Projektes »Entwicklung eines Modellcurriculums für pädagogische Fachkräfte« (2019 bis 2022). Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen Mentalisieren in der #Pädagogik, Sozialen Arbeit und #Psychotherapie. Zertifikatsleiter Zertifikatskurs Soziotherapie/Sozialpsychiatrie – Beziehungen gestalten und Mentalisieren fördern am Campus 3L der #Evangelischen #Hochschule #Darmstadt. Mehr

Content bei Gütsel Online …

 
Gütsel
Termine und Events

Veranstaltungen
nicht nur in Gütersloh und Umgebung

September 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930
November 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30
Dezember 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28293031
Februar 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
September 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
27282930
November 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930
Dezember 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
2728293031
Februar 2027
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28
Mai 2027
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
3031
Juni 2027
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
27282930
September 2027
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234
567891011
12131415161718
19202122232425
2627282930
November 2042
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30