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Kommentar: Meinungsumschwung der Moralisten – Israel und Hamas
#Güterslloh, 12. Juli 2025
Im Herbst 2024 stand Außenministerin #Baerbock vor der UN Vollversammlung und sprach Klartext. Sie rechtfertigte das israelische Vorgehen gegen die #Hamas mit dem #Völkerrecht auf #Selbstverteidigung. Ihre Worte waren deutlich: »Selbstverteidigung bedeutet natürlich, dass man Terroristen nicht nur angreift, sondern zerstört.« Wenn #Terroristen sich hinter #Schulen und# Wohnhäusern verschanzen, so Baerbock, dann könne auch der Schutzstatus ziviler Orte entfallen. Für viele ein Tabubruch – für andere eine realistische Einschätzung der asymmetrischen Kriegsführung im Gazastreifen. Deutschland, so machte sie klar, steht zur Sicherheit Israels – und meint es damit ernst.
Doch wenige Monate später scheint sich die öffentliche Wahrnehmung gewendet zu haben. In Talkshows, Kommentaren, sozialen Medien und Teilen der politischen Linken werden Narrative verbreitet, in denen #Israel als #Aggressor erscheint, die #Hamas hingegen als #Widerstandsbewegung, gar als #Opfer. Vom #Terror ist keine Rede mehr – stattdessen fallen immer häufiger unverblümt die Begriffe »Genozid« und »Völermord«. Der Ton ist moralisch aufgeladen, emotional – und gefährlich verkürzt.
Was ist passiert?
Es ist ein altbekanntes Muster in moralisch aufgeladenen Debatten: Die Rollen von #Täter und #Opfer, »Gut« und »Böse« werden mit verblüffender Leichtigkeit vertauscht, sobald die Bilder komplexer werden, das Leid sichtbarer, der Krieg länger dauert. #Moral wird zur #Waffe, zur Projektionsfläche politischer Sehnsüchte. Die Dynamik folgt nicht dem Recht, sondern der emotionalen #Dramaturgie: Wo Leid ist, da muss ein Täter sein – und wer militärisch überleben will, kann nur schuldig sein.
Dass die Hamas immer wieder bewusst zivile Opfer einkalkuliert, um diese medienwirksam zu instrumentalisieren, wird dabei ausgeblendet. Dass sie den Gazastreifen seit Jahren unterdrückt, politische Gegner foltert und palästinensische Zivilisten als menschliche Schutzschilde missbraucht, scheint nicht mehr ins moralische Raster zu passen.
Die Einseitigkeit vieler Kommentare erinnert an einen bequemen #Pazifismus, der Gewalt nur auf Seiten der sichtbaren Macht erkennen will – und dabei ausblendet, dass die Hamas am 7. Oktober 2023 einen #Massakerangriff auf Israel verübte, der an Grausamkeit kaum zu überbieten war. Die (historisch belegte) #Realität der israelischen Gesellschaft – ein Land unter ständiger Bedrohung, das nicht die Wahl zwischen #Frieden und #Krieg, sondern zwischen #Krieg und #Auslöschung hat – fällt unter den Tisch.
Ein Meinungsumschwung hat stattgefunden, nicht auf Basis neuer Fakten, sondern auf Basis medialer Bilder und moralischer Verkürzungen. Wer Israel kritisiert, muss auch Hamas klar benennen. Wer von »Genozid« spricht, muss erklären, warum eine Terrororganisation gezielt zivile Opfer provoziert. Und wer ernsthaft glaubt, Frieden sei durch moralisches Gleichsetzen zu erreichen, verkennt die Realität vor Ort.
Die Frage bleibt: Steht Deutschland noch zu dem, was Baerbock vor der UN gesagt hat? Oder knickt der Westen erneut ein, wenn die moralische Erregung den politischen Kompass verdrängt?
»Wenn Israel aufhört zu kämpfen, wird es kein Israel mehr geben. Wenn Hamas aufhört zu kämpfen, gibt es Frieden.« Dieser oft zitierte Satz fasst das #Dilemma treffend zusammen. Die moralische Umkehrung des Konflikts mag kurzfristig für #Applaus sorgen – langfristig gefährdet sie jedoch jede Hoffnung auf einen echten, tragfähigen Frieden.
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