Für die Suche nach Inhalten geben Sie »Content:« vor den Suchbegriffen ein, für die Suche nach Orten geben Sie »Orte:« oder »Ort:« vor den Suchbegriffen ein. Wenn Sie nichts eingeben, wird in beiden Bereichen gesucht.

 

 

KWS Lecture: »Political Correctness« – die politische WaffeZoom Button

Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

KWS Lecture: »Political Correctness« – die politische Waffe

KWS Lecture: »Political Correctness« – die politische Waffe

#Gütersloh, 12. Juli 2025

Wer heute über »#Political #Correctness« spricht, denkt oft an #gendergerechte #Sprache, #Rücksicht auf #Minderheiten oder eine allgemeine #Kultur der #Achtsamkeit. Doch der Begriff hat eine andere, weniger harmlose Herkunft – und eine klar politische Funktion.

Der Ursprung liegt nicht im liberalen Westen, sondern im totalitären Osten. In der frühen #Sowjetunion tauchte der Ausdruck »politisch korrekt« (политкорректно) als Kampfbegriff innerhalb der kommunistischen Bewegung auf. Er bedeutete: Die Linie der Partei muss über alles gestellt werden – auch über #Fakten, #Wahrheit oder #menschliches #Mitgefühl.

Bereits in den 1920er Jahren war »politische Korrektheit« in kommunistischen Parteistrukturen ein Maßstab für #Loyalität. Was zählte, war nicht, ob etwas wahr war, sondern ob es der politischen Linie diente. Der amerikanische Journalist Michael Weiss beschreibt in einem Beitrag für »The Daily Beast«, wie sich der Begriff »political correctness« im 20. Jahrhundert als Übersetzung sowjetischer #Kaderlogik in die westliche Linke eingeschlichen hat – zunächst ironisch, später zunehmend ernst gemeint.

In der #Stalinzeit wurden Abweichler nicht widerlegt, sondern aus der #Partei #entfernt, #inhaftiert oder #erschossen – oft mit der Begründung, ihre Haltung sei »politisch inkorrekt«. Der Ausdruck war dabei kein Nebenaspekt, sondern ein zentrales Element ideologischer Disziplinierung. Die Journalistin Anne #Applebaum verweist in ihrem Werk »Der Eiserne Vorhang« (2012) mehrfach darauf, wie Sprache zur Kontrolle des Denkens instrumentalisiert wurde.

Die #Wahrheit hatte sich der #Politik unterzuordnen. Solschenizyn formulierte es später bitter: »Wir wussten, dass wir logen. Sie wussten, dass wir logen. Wir wussten, dass sie wussten, dass wir logen. Und trotzdem sagten sie: politisch korrekt.«

Vom Zynismus zur Tugend

Ironischerweise wurde der Begriff »political correctness« ab den 1970er Jahren in linken US amerikanischen Kreisen wieder aufgenommen – zunächst ironisch, dann zunehmend affirmativ. In den 1990ern wurde er Mainstream – als Ausdruck für eine progressive, inklusive Haltung.

Doch was einst #Zynismus war, wurde nun #Tugend. Und was Tugend ist, kann wieder zur Waffe werden. Heute dient »Political Correctness« oft nicht dem Diskurs, sondern dessen Einschränkung. Wer nicht konform spricht, riskiert den moralischen Ausschluss. Was als Sensibilität beginnt, endet nicht selten in Denkverboten.

Der Historiker Paul Berman bemerkt: »Political Correctness war in der Sowjetunion eine Doktrin, keine #Ethik. Sie kehrt zurück, wo Menschen #Ideologie mit #Moral verwechseln.«

Es geht also nicht darum, niemanden zu verletzen. Es geht nicht darum, empathisch zu sprechen. Es geht – wie damals – darum, die richtige Meinung zu haben. Die politisch passende. Die korrekte Linie.

Und das ist gefährlich.

Denn wenn Sprache nicht mehr der Verständigung dient, sondern der #Disziplinierung, dann wird das #Sagbare enger – und das #Denkbare auch. Political Correctness wird zur Etikette der Macht. Wer widerspricht, riskiert nicht nur Widerspruch, sondern Exkommunikation.

Was also tun?

Wir sollten uns erinnern, woher der Begriff stammt. Und was er bedeutet hat. Political Correctness ist keine Sprache der #Freiheit – sie ist, historisch gesehen, ein #Werkzeug der #Kontrolle, Unterdrückung und Unfreiheit. Und wo sie wieder dazu wird, muss man ihr widersprechen. Nicht, weil man grob sein will. Sondern weil man frei sein muss.

Content bei Gütsel Online …

Karla-Wagner-Stiftung, mehr …
Königstraße 56
33330 Gütersloh
E-Mail info@karla-wagner-stiftung.de
www.karla-wagner-stiftung.de

 
Gütsel
Termine und Events

Veranstaltungen
nicht nur in Gütersloh und Umgebung

September 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930
November 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30
Dezember 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28293031
Februar 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
September 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
27282930
November 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930
Dezember 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
2728293031
Februar 2027
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28
Juni 2027
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
27282930
September 2027
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234
567891011
12131415161718
19202122232425
2627282930
November 2042
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30