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»The Gütersloh Redemption« – Tim Robbins in Ostwestfalen, der kleine Kaffka

»The Gütersloh Redemption« – Tim Robbins in Ostwestfalen, der kleine Kaffka

#Gütersloh, 5. Juli 2025

Gütersloh – das ist wie #Shawshank, nur mit #Bürgerbeteiligung. Ein Ort, der auf den 1. Blick offen wirkt wie ein Fenster im Sommer, bei dem man erst später merkt, dass es schalldicht und kugelsicher ist. Es riecht nach Fortschritt, klingt nach Beteiligung, schmeckt aber am Ende doch nur nach Verwaltung. Willkommen in der unsichtbaren Justizvollzugsanstalt Ostwestfalens, wo man nicht eingesperrt wird, sondern einfach nicht rauskommt.

Wer in Gütersloh neu denkt, denkt draußen. Wer anders spricht, wird höflich ignoriert. Und wer fragt, warum die Kulturförderung immer bei denselben landet, bekommt eine Einladung zur nächsten Podiumsdiskussion mit exakt jenen, die schon wieder nichts ändern wollen. Das ist keine Stadtverwaltung – das ist ein stillgelegter Motor, der sich selbst applaudiert, weil er so leise ist.

Die Haftbedingungen sind angenehm, keine Frage. Die #Innenstadt ist #sauber, das #Theater schön, die #Menschen in der Öffentichkeit meist freundlich. Doch in diesem Teil der Republik gilt: Wer nichts will, hat es leichter. In Gütersloh überlebt, wer sich einfügt – oder ein Magazin gründet und es zur Not selbst finanziert. Wie Andy Dufresne kratzt man in der Nacht kleine Worte in die Wand, verfasst #Anträge, #Texte, #Ideen. Man reicht ein, man wartet, man lächelt. Und man bekommt – nichts. Außer eine PDF mit der Information, dass leider, aus nachvollziehbaren Gründen, nach sorgfältiger Abwägung, kein Interesse besteht.

Hier sitzt man seine Ambitionen ab. Die Akteure? Ein eingespielter Cast aus Verwaltungsprofis, Ehrenamtsfunktionären und Eigenbetrieben, die sich im Karussell der immergleichen, repetitiven Formate drehen wie in einer regionalen Reboot Version von »Und täglich grüßt das #Murmeltier«. Wer nicht eingeladen wird, war halt nicht systemrelevant. Wer sich beschwert, ist schwierig. Wer bleibt, lernt die Regeln – oder gräbt weiter.

Der Unterschied zu Shawshank? In Gütersloh hat der Direktor ein Kulturdezernat, und die Wärter tragen Namen wie »Kulturbeirat«, »Koordinierungsstelle« oder »Projektmittelvergabekreis«. Und »Red« heißt hier nicht Morgan Freeman, sondern »Lokalpresse«. Der Wärter lächelt, die Gitterstäbe glänzen, und draußen regnet es keine #Freiheit, sondern #Brosamen aus dem Verfügungsfonds.

Doch die Hoffnung stirbt zuletzt, auch hier. Manchmal, ganz selten, öffnet sich ein Schlitz in der Mauer. Ein #Festival von außen. Ein wilder Ort wie das »7rooms«. Eine Stimme, die nicht im Kalender der Stadt steht. Und dann merkt man: Da geht was. Man muss es nur selbst machen. Oder – und das ist der größere Tabubruch – man muss es nicht mitmachen.

Die eigentliche #Erlösung? Zu erkennen, dass man sich nicht befreien muss, weil man nie Teil des Systems war. Dass es kein Versagen ist, draußen zu sein – sondern eine Entscheidung. Denn das eigentliche #Gefängnis ist nicht die Stadt. Es ist die Angst, nicht dazuzugehören. Die Hoffnung, man könnte doch noch eingeladen werden. Die Idee, dass Anerkennung von denen kommt, die selbst seit Jahren auf dem Dienstweg verlorengingen.

Also gräbt man weiter. Nicht unter der Mauer hindurch, sondern in sich selbst. Und irgendwann, eines Tages, steht man da, draußen im Regen – mit einem #Laptop, einem Plan und der Erkenntnis: »Ich bin raus.« Keine Wiedervorlage, keine Einladung mehr, kein Rückmeldeformular.

Nur ein Satz, der klingt wie die letzten Worte von Andy Dufresne: »Ich hoffe, ich kann über die Grenze gehen. Ich hoffe, ich kann mein Leben leben. Ich hoffe, Gütersloh vergisst mich.«

P. S.: Natürlich wird man in Gütersloh nicht wirklich eingesperrt. Es fühlt sich nur so an. Das nennt man dann »Verwaltungsrealismus«.

P. P. S.: Und wer jetzt glaubt, das sei übertrieben – war wahrscheinlich noch nie zu lange dort.

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