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KWS Lectures: Demokratie heißt echte Öffentlichkeit
#Gütersloh, 3. Juli 2025
#Demokratie ist kein Einverständnis. Sie ist kein Einladungsformat, kein Dialog unter Gleichgesinnten. Demokratie heißt: Zugänglichkeit, Widerspruch, Sichtbarkeit – für alle. Und doch erleben wir gerade in #Kleinstädten, #Kommunen und kulturellen #Biotopen ein anderes Bild: Öffentlichkeit wird verwaltet, kuratiert, gelenkt – statt zugelassen.
Echte #Öffentlichkeit ist etwas anderes
Echte Öffentlichkeit beginnt dort, wo jeder gehört werden kann, nicht nur wer eingeladen wird. Sie entsteht nicht durch Bühnenlicht, sondern durch Unabhängigkeit. Und sie endet dort, wo Kritiker systematisch ausgeschlossen, ignoriert oder diskreditiert werden.
In vielen Städten ist aus der demokratischen Idee der Öffentlichkeit ein Kontrollraum geworden.
Das hat mit Demokratie nichts zu tun – sondern mit PR, Beziehungswirtschaft und Angst vor Kontrollverlust.
Die Grundregel echter Öffentlichkeit lautet: Nicht du entscheidest, wer dich kritisieren darf.
Doch genau das geschieht täglich: In Fördergremien, in Bürgerstiftungen, in öffentlich finanzierten Kultureinrichtungen und selbsternannten »Vernetzungsprojekten«. Wer dazugehört, gehört dazu – wer nicht dazugehört, hat keine Stimme. Nicht, weil er sie nicht erhebt – sondern weil man ihm kein Mikrofon reicht.
Öffentlichkeit ohne Risiko ist keine
Öffentlichkeit ist nicht die gepflegte Fassade – sie ist das offene Feld, auf dem auch Streit erlaubt ist. Echte Öffentlichkeit kann unbequem sein. Sie muss es sogar. Denn nur was sichtbar ist, kann korrigiert werden. Nur was ausgesprochen wird, kann sich ändern. Nur was öffentlich verhandelt wird, kann demokratisch legitimiert sein.
Doch was beobachten wir stattdessen?
Ein System, in dem sich die kommunale Selbstzufriedenheit in Filterblasen einrichtet. Ein Betrieb, in dem Netzwerke den Diskurs ersetzen. Eine Kulturverwaltung, die eher an Presseabteilungen erinnert als an demokratische Ermöglichungsräume.
Statt unabhängiger Medien gibt es »Veranstaltungsjournalismus«. Statt kritischer Auseinandersetzung eine Kakophonie der Unangreifbaren. Statt Öffnung: Abschottung, Ausschluss, Ausgrenzung.
Und doch gibt es sie – die Stimmen, die sich nicht beugen. Die nicht eingeladen werden müssen, weil sie sich selbst einladen. Die nicht brav auf den Förderantrag warten, sondern eigene Plattformen schaffen. Diese Stimmen sind unbequem, ungebunden – und deshalb demokratisch unverzichtbar.
Denn: #Demokratie lebt nicht vom #Konsens, sondern vom Streit. Nicht vom Wohlwollen der Mächtigen, sondern von der #Wachsamkeit der #Unabhängigen.
Wer #Öffentlichkeit kontrollieren will, hat Demokratie nicht verstanden
Wer #Kritik aussperrt, schafft kein Klima der Zusammenarbeit, sondern der #Angst. Und wer Öffentlichkeit mit PR verwechselt, baut keine Gesellschaft – sondern ein Schaufenster.
Deshalb gilt: Öffentlichkeit ist kein Gnadenakt. Sie ist kein Geschenk der Verwaltung. Sie ist kein Projekt, das man steuert – sondern ein Prinzip, das man schützt. Wer Demokratie ernstnimmt, muss Öffentlichkeit aushalten können. Denn wo es keine echte Öffentlichkeit mehr gibt, gibt es auch keine echte Demokratie mehr.
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