Neuer Arbeitgeber in nur 12 Tagen

Neuer Arbeitgeber in nur 12 Tagen

Bielefeld, 28. Mai 2025

Rabia Tasci startete im August 2024 eine #Umschulung zur #Fachkraft für #Lagerlogistik. Doch nur ein halbes Jahr später meldet ihr #Ausbildungsbetrieb #Insolvenz an.

»Ich habe sofort den Kontakt zur Arbeitsagentur gesucht, die ja meine Umschulung förderten«, so Rabia Tasci. Denn Umschulung bedeutet, dass die #Ausbildung in verkürzter Zeit – meist 2 Jahre – absolviert wird und zudem der Arbeitgeber mit einem Zuschuss zum Arbeitsentgelt finanziell gefördert wird. »Bereits am folgenden Nachmittag saß ich mit fünf Personen zusammen, um zu sehen, was meine Möglichkeiten sind und um für mich eine Lösung zu finden. Denn ich wollte unbedingt einen direkten Übergang«, so die 27 Jährige. Die Lösung sah zwei Wege vor: der Arbeitgeber Service der Arbeitsagentur sucht für Rabia Tasci einen neuen Ausbildungsbetrieb, parallel begibt sie sich selber auf die Suche. »Ich habe 40 Betriebe angerufen – doch ich musste allen 40 erklären, was die Umschulung ist und wie diese gefördert wird. Es hat mich überrascht, dass diese so unbekannt ist«, so die 27 Jährige.

Julia Kerl vom Arbeitgeber Service der Arbeitsagentur betreut die Premium Food Group seit Jahren und nimmt Kontakt auf. »Sie bieten die Ausbildung an, hatten bisher aber noch keine Umschulung mit Unterstützung der Arbeitsagentur gemacht. Meine Ansprechperson aus der Personalabteilung war aber sofort bereit, Details zu klären«, so Kerl. Noch am selben Tag bewirbt sich Rabia Tasci bei der #Premium #Food #Group. So landet ihre Bewerbung bei Jeffrey Goddard – und der weiß genau, worum es geht. Er ist Ausbilder für die Lagerlogistik bei der Premium Food Group und: »Ich habe selbst mal eine Umschulung zum Personaldienstkaufmann gemacht«, sagt er schmunzelnd. Aber auch er stellt fest, dass dieses Thema kaum bekannt ist. »Das ist wirklich schade, denn gerade in Zeiten von Fachkräfteengpässen können die Arbeitgeber so auch in ihren eigenen Reihen nach möglichen Auszubildenden suchen, beispielsweise im Helferbereich. Auch das fördern wir«, so Wolfgang Draeger, Leiter der Arbeitsagentur Bielefeld/Gütersloh. 

Noch am selben Tag ihrer Bewerbung – einem Freitag – erhält Rabia Tasci eine Einladung zum Vorstellungsgespräch am darauffolgenden Montag. »Das große Gelände und das große Gebäude waren erst einmal beeindruckend«, erinnert sie sich. Das Gespräch verläuft gut. »Für uns passte alles: die Chemie stimmte, wir hatten eine Ausbildungsposition frei und sogar die Anmeldung bei der Berufsschule lag ja schon vor«, erzählt Goddard. Nur der Staplerschein fehlte Tasci noch. »Aber das ist für uns kein Hindernis. Weil der Bedarf im Unternehmen so groß ist, ist ein Kollege zum Fahrlehrer ausgebildet worden«, berichtet Goddard. Und so wechselt Rabia Tasci nach nur 12 Tagen Suche den Arbeitgeber. »Ich fand es bemerkenswert, wie schnell das ging«, sagt auch Julia Kerl vom #Arbeitgeber #Service.

Nun ist Rabia Tasci im Hilfsstofflager der Premium Food Group tätig. Hier werden Etiketten, Gewürze und Verpackungen gelagert, keine Lebensmittel. »Aber diese haben wir natürlich auch«, berichtet Goddard. Tatsächlich sei die Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik viel kaufmännischer und anspruchsvoller als viele denken. »Es gibt bei uns sämtliche Lagerarten, wie zum Beispiel die Hochregallager oder auch die Kühllager. Dazu kommen die unterschiedliche Lagerungsarten – wie eine einfache Stellfläche, das Hochregal, das Beladen von Lkws oder das #Verschieberegal. Und auch bei den Geräten sind wir breit aufgestellt – von der einfachen Handameise bis zum großen Diesel #Stapler«, so der Ausbilder. Und die müssen auch von den Auszubildenden alle richtig bedient werden, deshalb der #Staplerschein. Dazu kommt der kaufmännische Teil. »Fachlageristen planen die interne Logistik und die Touren, können auch in der Disposition tätig sein«, so Goddard.

Für Rabia Tasci sind ihre nächsten Ziele schon völlig klar: »Ich möchte die Umschulung gut abschließen, übernommen werden und dann selbst den Ausbilderschein machen«, so die 27 Jährige. Ausbilder Goddard ist noch etwas anderes wichtig: »Rabia ist derzeit unsere einzige #Auszubildende, die Lagerlogistik ist noch immer sehr männerdominiert. Da wünsche ich mir mehr Bewerbungen von #Frauen.«

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