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Die Moral: Wenn die Realität zum Totschlagargument wird
#Gütersloh, 18. Mai 2025
Die #Moral scheitert an sich selbst, denn sie ist in ihrem eigenen Sinne »böse«. Obwohl sie das Gegenteil will und glaubt. Sie spaltet die Welt in »gut« und »böse« – »richtig« und »falsch« (im Sinne der Vernunft, der #Ethik) spielen keine Rolle.
Eines der beliebtesten Moralistenargumente ist der »Alte weiße Mann«. Nicht nur ein Pseudoargument, sondern auch ein Totschlagargument, denn die so bezeichneten Leute sind tatsächlich alt, weiß und männlich. Dass sie deshalb auch »böse« sind, impliziert der Begriff mittlerweile dank ständiger Anwendung des Begriffs im Zusammenhang mit »Bösem«.
Warum den Moralisten »Alte weiße Männer« als »böse« gelten, liegt auf der Hand – sie haben viel Erfahrung (die Jüngere nicht haben können), sie haben oft mehr Geld als Jüngere, sie haben eine weiße Hautfarbe (und sind deshalb mit dem vermeintlichen »White Privilege« gesegnet, was impliziert, dass sie Rassisten sind), und sie sind männlich und deshalb »böse«, vor allem weil dieser Kampfbegriff fast ausschließlich von Frauen genutzt wird. Warum weiße Frauen jeden Alters nach derselben Logik des »White Privilege« keine Rassisten (Rassistinnen) sein sollen, ist unklar. Wahrscheinlich deshalb, weil sie im Rahmen des vermeintlichen Patriarchats zur Kategorie der »Opfer« gehören, somit »gut« sind, und dann eben keinerlei »bösen« Eigenschaften haben können.
Wer einmal »gut« ist, kann tun und lassen, was er will – er ist und bleibt »gut«. Analog dazu gilt für »Böse« dasselbe – wer einmal »böse« ist, kann tun und lassen, was will – er ist und bleibt »böse«. So einfach kann man sich die Welt machen – indem man sie spaltet, und eine Überwindung der Spaltung verunmöglicht (vergleiche »Die #Suppengleichung«).
Das macht diese Realen Totschlagargumente doppelt perfide: die buchstäbliche Bedeutung ist unleugbar, die Implikation ebenso – jedenfalls im Rahmen des moralistischen Denkens. Tatsachen werden schlicht ignoriert oder geleugnet.
Diese Rhetorik ist klassisch passiv aggressiv (»pass ag«) und gehört zum klassischen Repertoire von Narzissten. Sie ist hochmanipulativ, selbsterhaltend, selbstverstärkend und verheerend. Zumal dann, wenn die bloße Existenz der »Bösen« schon als Aggression gewertet wird. Was will man da machen?
Aus diesen Gründen wirkt es, wenn man nicht willens oder in der Lage ist, vernünftig, rational, sachlich zu Denken, so, als hätten die Moralisten immer #Recht – egal, was sie sagen oder tun (oder nicht tun). Sie finden immer Argumente, »Gründe« und »Ursachen«, notfalls erfinden sie sie oder nutzen Nebelkerzen wie »Vergangene Vorkommnisse«, besagte und weitere, beliebige Totschlagargumente, oder irgendetwas Beliebiges. Das spielt aus den genannten Gründen keine Rolle. Da kann sogar der Klimaaktivist das Fliegen als klimaschädlich und »böse« identifizieren – und es ist gleichzeitig »gut«, wenn er selbst in der Weltgeschichte herumjettet – denn ihm ist immerhin bewusst, dass das Herumjetten »böse« ist, und damit ist es »gut« (wenn er es tut). Ob »Böse« herumjetten oder nicht, ändert aus den genannten Gründen so oder so nichts an ihrem Status als »Böse«.
Die besagten Muster, die mutmaßlich einer memetischen Evolution entspringen, lassen sich immer und überall anwenden – man kann damit vieles erreichen. Vor allem »Böses«, obwohl man »Gutes« will. »Die Zahl der Verkehrstoten sinkt« … so kann man eine #Statistik interpretieren. Die Aussage ist derweil relativ wertlos, wenn nicht gleichzeitig gesagt wird, ob die absolute und oder die relative Zahl sinkt. Sie grenzt an eine Nullaussage. Ein bekanntes Beispiel aus dem Feld der Statistik: Wenn 9 Kinder nichts besitzen, und 1 Kind 10 Euro besitzt, dann besitzt jedes Kind durchschnittlich 1 Euro. Das hat aber nichts mit der Realität zu tun – ganz im Gegenteil verzerrt es die Realität völlig. Der Modus ist in diesem Fall der Besitz von null Euro (beziehungsweise kein Besitz).
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