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Was hätten Sie gemacht?
Gütersloh, 6. Mai 2025
Anlässlich des bevorstehenden 8. Mai, dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa, häufen sich die Dokusendungen, Events und Diskussionen. Unter anderem wird auch die Frage gestellt »Was hätten Sie gemacht?« … im sogenannten »Dritten Reich«. Die Wahrheit ist: gar nichts. Wer »etwas gemacht« hat, wurde bekanntlich beseitigt und findet sich heute in Namen von Schulen, Straßen und Plätzen wieder und von Krokodilstränen beweint.
Warum ist das so? Die »Breite Masse« tut das, was man ihr sagt. Wie bei einem Heringsschwarm oder einer Bakterienkolonie stören »Abweichler« die Dynamik. Der Grund spielt keine Rolle, es gibt in den blinden Augen der Masse keine Rechtfertigung für sie. Moral ist lediglich ein Werkzeug – die Wichtigtuerei des Menschen vor der #Natur, so Friedrich #Nietzsche. Mit der #Moral wird die Masse manipuliert, das was sie tun soll und tut als »gut« definiert. Ob es im Sinne der #Ethik richtig oder falsch ist, spielt keine Rolle. Denn – so glaubt der #Volksmund zu wissen – der Zweck heiligt die Mittel.
In Wahrheit »heiligt« der Zweck gar nichts. Die Mittel richten sich neutral nach dem Zweck, nach der Notwendigkeit. Die Moral sorgt dafür, dass völlig überzogene Mittel als »gut« und damit vermeintlich »richtig« gelten – aber auch fürs Gegenteil, dass notwendige Mittel als »böse« und damit vermeintlich »falsch« gelten. Im Recht gibt es den Begriff der Notwehr, der allein auf die Notwendigkeit abstellt – Moral und Ethik spielen dabei keine Rolle, sondern die durch Gesetze definierte Notwendigkeit.
Gewalt ist keine Lösung? Wenn sie notwendig ist, schon. Aber die Notwendigkeit muss tatsächlich gegeben sein – und nicht nur erwünscht, gewollt, erlogen, herbeikonstruiert, gefühlt, vermeintlich »moralisch« geboten, gewünscht, geglaubt, erfunden et cetera. »Du kannst nicht mit jemanden über Frieden verhandeln, der gekommen ist, um dich zu töten«, soll #Golda #Meir, ab 1969 Ministerpräsidentin von #Israel, gesagt haben (was als nicht belegt gilt, aber wahr ist). Zumal der Tod irreversibel ist – im Gegensatz zu vielen anderen Reaktionen. Freilich gibt es auch die Konzepte des »Notwehrexzesses«, der Mäßigung, die schädlich sein kann, der Gnade und der Vergebung. Wird indes die Grenze der Unumkehrbarkeit überschritten, sind diese Konzepte für die Betroffenen wertlos. Die Abgrenzungen sind schwierig und komplex – insbesondere die Abgrenzung von Notwendigkeit und #Rache, von #Gebot und #Reaktanz, von Notwendigkeit und #Wunsch und #Wille. Eine solche Abwägung ficht den, der sich für »gut« hält, freilich nicht an – ganz im Gegenteil lässt er sich von nichts beirren. Der Schwarm will sich immer für »gut« halten, und das muss er auch. Denn Moral ist bequem, Ethik ist mühsam.
Wenn nicht jeder Einzelne zählt, ist das zynisch. Wer hat über den Krieg gesagt, ein Toter sei eine Tragödie, eine Million Tote seien eine Statistik? Das ist purer Zynismus. Insofern ist der Schwarm inhärent zynisch, ohne es zu merken. Und wenn er es doch merkt, ist er es erst Recht.
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